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Wirtschaft: Schönreden verwirrt

Von Carsten Brönstrup Eigentlich wissen es ja alle: Das Wirtschaftsklima bleibt trübe, und wir können froh sein, wenn das Land in diesem Jahr nicht in die Rezession rutscht. Das haben jetzt alle Wirtschaftsforscher erklärt.

Von Carsten Brönstrup

Eigentlich wissen es ja alle: Das Wirtschaftsklima bleibt trübe, und wir können froh sein, wenn das Land in diesem Jahr nicht in die Rezession rutscht. Das haben jetzt alle Wirtschaftsforscher erklärt. Nur Superminister Wolfgang Clement sträubt sich noch, die raue Realität anzuerkennen. Er beharrt auf der unwahrscheinlichen Annahme der Bundesregierung, das Bruttoinlandsprodukt werde 2003 um 1,5 Prozent zunehmen. Damit setzt er das Muster von Hans Eichel fort, der in der vergangenen Wahlperiode für die Wachstumsprognosen zuständig war. Eichel hatte auch dann noch an seinen KonjunkturAnnahmen festgehalten, als selbst ökonomische Laien sie als nicht haltbar entlarven konnten. Eichels stets viel zu späte Korrekturen hatten schlimme Folgen: Die Regierung musste wegen ausbleibender Einnahmen hektisch Löcher im Etat und bei den Sozialsystemen durch Steuererhöhungen und mehr Kredite stopfen. Wirtschaft und Verbraucher hat dieser Aktionismus verunsichert – ein Grund dafür, dass der versprochene Aufschwung in diesem Jahr ausbleibt. Clement sollte daraus lernen und seine Erwartungen schneller der Realität anpassen – dann schafft er Vertrauen, statt es zu enttäuschen.

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