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Schoko

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Schokoladenpreise: Süße Verschwörung?

Milka, Kitkat, Mars und Ritter: Mehrere Süßwarenkonzerne stehen unter Verdacht, ihre Preise abgesprochen zu haben. Dem deutschen Kartellamt kommen fast gleichzeitig angekündigte Preiserhöhungen spanisch vor.

Das Kartellamt leitete ein Ermittlungsverfahren ein, sagt eine Sprecherin der Behörde. Am Donnerstag hat das Kartellamt die Geschäftsräume von sieben Unternehmen durchsucht, bestätigt die Sprecherin einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Betroffen sind laut der Zeitung unter anderem der Milka-Hersteller Kraft Foods, Kitkat-Produzent Nestlé, Mars sowie das Familienunternehmen Ritter. Grund für den Verdacht auf Preisabsprachen sind die kräftigen Preiserhöhungen für die Schokoladenprodukte Anfang des Jahres, die alle fast gleichzeitig beschlossen worden seien, sagt die Kartellamtssprecherin.

Die Preiserhöhungen liegen laut Branchenschätzungen im Schnitt bei zehn bis zwölf Prozent, wie die "FTD" berichtet. Die Unternehmen begründen die höheren Preise mit stark gestiegenen Rohstoffkosten. So zahlen Süßwarenhersteller heute etwa für Kakao oder Nüsse deutlich mehr als noch vor einem Jahr.

Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohen den betroffenen Firmen laut der Kartellamtssprecherin hohe Strafen. Das Bußgeld richtet sich nach Schwere und Dauer des Verstoßes und beträgt maximal zehn Prozent des Jahreskonzernumsatzes. Zusätzlich kann das Kartellamt laut "FTD" noch den so genannten wirtschaftlichen Vorteil abschöpfen, den ein Unternehmen durch seine Kartellverstöße erlangt hat. Schlimmer noch als die Strafen beurteilen Branchenvertreter die drohenden Imageeinbußen. (mhz/AFP)

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