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Wirtschaft: Schwach, aber gesund

Das Pharmageschäft von Bayer legt nur leicht zu.

Berlin - Es ist nur ein leichtes Plus, und das hat die Pharmasparte von Bayer auch den Chinesen zu verdanken. Der Umsatz der Tochter Bayer Health Care Pharmaceuticals, die ihren Sitz in Berlin hat, legte im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um moderate 1,6 Prozent auf 2,517 Milliarden Euro zu. Während die Erlöse in den meisten europäischen Ländern zurückgingen, stiegen sie in den Schwellenländern – allen voran in der Volksrepublik.

Für das laufende Jahr erwartet der Konzern in der Pharmasparte zunächst nur „stabile bis leicht steigende Umsätze“. Ab 2013 sollen aber neue Medikamente das Wachstum beflügeln, besonders Bayers neuer Gerinnungshemmer Xarelto. Der Konzern traut dem Schlaganfallmittel langfristig Jahresumsätze von zwei Milliarden Euro zu. Im ersten Quartal sei Xarelto nach Zulassungen in weiteren Ländern und für mehrere neue Anwendungsgebiete erstmals auf die Liste der umsatzstärksten Pharma-Produkte von Bayer gerückt, teilte der Konzern mit.

Insgesamt stiegen die Erlöse in der Gesundheitssparte, zu der neben dem Pharmageschäft auch etwa Tiermedizin und Medizintechnik gehören, im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,2 Prozent auf 4,342 Milliarden Euro. „Vor allem in den Wachstumsmärkten lief das Geschäft insgesamt erfreulich“, sagte Dekkers. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um knapp vier Prozent auf 1,18 Milliarden Euro. Hier habe sich auch das gute Kostenmanagement ausgewirkt, teilte der Konzern mit. Dekkers hatte Bayer ein Sparprogramm auferlegt, das unter anderem den Wegfall von 700 Stellen in der Gesundheitssparte vorsieht. Wie stark Berlin betroffen sein wird, ist noch immer offen.

Insgesamt verdiente Bayer im ersten Quartal prächtig: Unter dem Strich standen 1,05 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 50 Prozent. Anleger waren erfreut über den Gewinnsprung und griffen zu: Die Bayer-Aktie gewann am Donnerstag in einem schwachen Markt gut ein Prozent. „Aufgrund des guten Auftakts ins Jahr 2012 sind wir für das verbleibende Geschäftsjahr zunehmend zuversichtlich“, sagte Dekkers.

Zum Gewinnsprung hatte vor allem die Pflanzenschutzsparte beigetragen. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal um mehr als 15 Prozent auf 2,61 Milliarden Euro, das bereinigte operative Ergebnis stieg um mehr als 30 Prozent. Die Pflanzungssaison sei früh und vielversprechend gestartet, teilte Bayer mit. Im Kunststoffgeschäft, der dritten Säule des Konzerns, lief es dagegen wegen der hohen Rohstoffpreise weniger gut: Das bereinigte operative Ergebnis brach um knapp 20 Prozent ein. Jahel Mielke

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