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Wirtschaft: Schwarze Zahlen im Jahr 2000

Gasag streicht weitere 500 Stellen / Erdgasspeicher ausgegliedert / Preissenkungen angekündigt BERLIN (alf).Die Gasag Berliner Gaswerke AG will spätestens zur Jahrtausendwende einen Gewinn machen, die Zahl der Mitarbeiter soll dann bei 2100 liegen; heute beschäftigt das Unternehmen noch 2632 Personen.

Gasag streicht weitere 500 Stellen / Erdgasspeicher ausgegliedert / Preissenkungen angekündigt

BERLIN (alf).Die Gasag Berliner Gaswerke AG will spätestens zur Jahrtausendwende einen Gewinn machen, die Zahl der Mitarbeiter soll dann bei 2100 liegen; heute beschäftigt das Unternehmen noch 2632 Personen.Wie Gasag-Vorstand Jörg-Olaf Liebetrau am Montag auf der Bilanzpressekonferenz sagte, lag der Verlust 1996 bei 42,2 Mill.DM gegenüber 105,6 Mill.DM im Vorjahr.Für das laufende Jahr wird ein Fehlbetrag von 88,6 Mill.DM erwartet.Das relativ gute Ergebnis in 1996 erklärte Liebetrau mit dem "extrem kalten Winter im ersten Quartal", der zu einem Ergebnisbeitrag in Höhe von 34 Mill.DM geführt habe.Ferner sei der Personalaufwand um 24 Mill.DM gesunken und schließlich habe die Aufgabe der Stadtgasproduktion "eine wesentliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit bewirkt".Die Ergebnisverschlechterung in diesem Jahr führt Liebetrau unter anderem auf Rückstellungen für Vorruhestandsmaßnahmen in Höhe von 50 Mill.DM zurück.Den Angaben zufolge kommen 377 Gasag-Mitarbeiter für ein vorzeitiges Ausscheiden in Frage; mit Abfindungsbeträgen zwischen 25 000 und 120 000 DM - je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit - sollen Einbußen bei der Rente kompensiert werden.Auf betriebsbedingte Kündigungen will die Gasag verzichten. Liebetrau erläuterte das "Finanzierungskonzept Erdgasspeicher", im Rahmen desssen der Speicher unterm Grunewald in eine neue Gesellschaft eingebracht und gleichzeitig per Pachtvertrag zurück gemietet wurde.Bereits zum 1.November sei dazu die "Berliner Erdgasspeicher Besitz- und Verwaltungsgesellschaft bürgerlichen Rechts" gegründet worden.Die Hauptgesellschafter sind die PreussenElektra sowie die RWE Energie; die Gasag selbst ist an dem Unternehmen mit weniger als einem Prozent beteiligt, führt jedoch die Geschäfte.Liebetrau sprach von "einer Übertragung eines Teilbetriebs zum Preis der Verlustübernahme".Durch die Ausnutzung von steuerlichen Vorteilen sei die Gasag "von den durch den Speicher verursachten Abschreibungen und Finanzierungszinsen" entlastet worden; die nun fälligen Pachtzahlungen seien deutlich niedriger als das Einsparvolumen.Liebetrau sprach von einer Ersparnis "im zweistelligen Millionenbereich".Der Vertrag sieht vor, daß die Gasag den Erdgasspeicher nach 14 Jahren wieder erwirbt.Angesprochen auf eine mögliche Nutzung des Speichers durch Dritte sagte Liebetrau, dafür gebe es im Moment "keinen Raum", für die Zukunft schließe er dies aber nicht aus. Der Gasag-Vorstand kündigte weitere Preissenkungen für den Westteil Berlins an.Zum 1.Juli sollen die Preise um 0,3 Pfennige/Kilowattstunde oder rund fünf Prozent sinken; eine weitere Absenkung ist zum 1.April 1998 geplant, und schließlich soll Ende 1998 oder Anfang 1999 ein weiterer Preisschritt im Westteil zur Angleichung der Tarife in der Stadt führen.Im Ostteil sollen die Preise stabil bleiben.Zum Absatz und Umsatz teilte die Gasag mit, der Gasverkauf sei 1996 um 21 Prozent auf rund 16 Mrd.kWh gestiegen, für das laufende Jahr werden 14,9 Mrd.kWh erwartet.Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 975 Mill.DM, 69 Mill.DM mehr als 1995.Für das laufende Jahr werden die Erlöse mit 915 Mill.DM veranschlagt.Aufgrund des kurzen Winters lag der Umsatz im ersten Quartal mit 333 Mill.DM um 80 Mill.DM unter dem Vorjahreswert.

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