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Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main

© dpa/Boris Roessler

Schwarzgeld aus Russland: Deutsche Bank zahlt 400 Millionen in russischer Geldwäsche-Affäre

Kunden der Deutschen Bank haben Milliarden Schwarzgeld aus Russland gewaschen. Das hätte die Bank unterbinden müssen, sagt die New Yorker Finanzbehörde.

Die Deutsche Bank hat sich mit der New Yorker Finanzaufsicht auf einen millionenschweren Vergleich im russischen Geldwäsche-Skandal geeinigt. Das Institut zahle ein Bußgeld in Höhe von 425 Millionen Dollar (397 Mio Euro), teilte das New York State Department of Financial Services (DFS) am Montagabend (Ortszeit) mit.

Kunden der Deutschen Bank sollen der Behörde zufolge über die Finanzplätze Moskau, New York und London rund zehn Milliarden Dollar an Rubel-Schwarzgeld aus Russland gewaschen haben. Das Institut habe wegen Aufsichtsversagen über Jahre zahlreiche Gelegenheiten ungenutzt gelassen, das Komplott zu bemerken und zu unterbinden, so das DFS.

Die New Yorker Behörde hatte bei ihrer Untersuchung nach eigenen Angaben eng mit der britischen Finanzaufsicht Financial Conduct Authority (FCA) zusammengearbeitet. Eine DFS-Sprecherin sagte auf Nachfrage, der Vergleich betreffe nur die Auseinandersetzung mit ihrer Behörde.

Laut Reuters zahlt die Bank zudem gut 204 Millionen Dollar an die britische Finanzaufsicht FCA.

Laut einer Sprecherin in New York kooperiert die Deutsche Bank mit anderen Regulierern und Aufsichtsbehörden, deren Untersuchungen in dem Fall noch andauerten. US-Medien zufolge ermittelt auch das US-Justizministerium wegen möglicher strafrechtlicher Vergehen. Das Ministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Teil der Einigung ist auch, dass die Bank ihre Geschäftsabläufe in New York durch einen unabhängigen Prüfer untersuchen lässt. Der Sprecherin der Deutschen Bank zufolge ist das Bußgeld durch bestehende Rückstellungen abgedeckt. Erst Mitte Januar hatte die Bank einen insgesamt 7,2 Milliarden Dollar teuren Vergleich mit der US-Justiz wegen dubioser Hypothekengeschäfte geschlossen. (dpa, Reuters)

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