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Wirtschaft: Schwenkow will Kultur-Wettbewerb

BERLIN (Sp).Peter Schwenkow, Chef der seit kurzem börsennotierten Deutschen Entertainment AG, ließ am Montag abend nur wenig gutes Haar am Berliner Kulturbetrieb.

BERLIN (Sp).Peter Schwenkow, Chef der seit kurzem börsennotierten Deutschen Entertainment AG, ließ am Montag abend nur wenig gutes Haar am Berliner Kulturbetrieb.Dem öffentlich subventionierten wohlbemerkt: teuer, ineffizient, schmuddelig sei der.Der Kunde und sein Bedürfnis nach Service rund um das kulturelle Produkt, nach kaltem Bier und sauberen Toiletten, ist den Verwaltern öffentlicher Kulturbudgets egal - so könnte man einen Vortrag Schwenkows beim Berliner Marketing Club zusammenfassen.Warum ist das so? Es fehlt der Druck, besser sein zu müssen als die Konkurrenz, es fehlt das Ziel, Gewinn machen zu wollen, es fehlt der Wettbewerb.Der treibt ihn, Schwenkow, den Ticketingkönig von Berlin, dazu, gesunde Bilanzen zu erstellen.

Und die Öffentlichen? 474 DM schenke der Staat jedem Käufer einer Karte für die Staatsoper, mit 272 DM werden Besucher der Komischen Oper subventioniert, 120 Zuschuß-DM vom Steuerzahler bekommt der Gast der Philharmonie.Nicht an der Tatsache der Subventionierung der Hochkultur störte sich Schwenkow, sondern daran, daß das sparsame Management fehle, daß in den Verwaltungen der Konzerthäuser oft Künstler säßen.Und die, zitierte Schwenkow den Intendanten, August Everding, könnten "keine Bilanzen lesen".Ungnädig wird Schwenkow, wenn mit Staatsgeld dem freien Kulturbetrieb Konkurrenz gemacht wird.Dem Todschlagargument "Arbeitsplätze", hält er entgegen: auch bei ihm gibt es Arbeit.Unsubventioniert.

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