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Wirtschaft: Sehhilfe für rote Ampeln

Autofahrer sind konservativ – ältere Autofahrer sind noch konservativer. „Funktionen, an die die Kunden seit langem gewöhnt sind, wird es auch in Jahrzehnten noch geben – den Blinkerhebel, den Drehknopf am Radio oder das Lenkrad“, glaubt Jens Bobsien von Volkswagen.

Autofahrer sind konservativ – ältere Autofahrer sind noch konservativer. „Funktionen, an die die Kunden seit langem gewöhnt sind, wird es auch in Jahrzehnten noch geben – den Blinkerhebel, den Drehknopf am Radio oder das Lenkrad“, glaubt Jens Bobsien von Volkswagen. Trotzdem wird das Auto im Jahr 2050 ein komplexes System unzähliger elektronischer Helferlein sein, die dem Fahrer eine Menge Arbeit abnehmen – und mögliche Fehler korrigieren, wenn er einmal zu spät oder gar nicht reagiert.

Schon heute hilft der Bremsassistent bei der Vollbremsung, übernimmt das Automatikgetriebe das Schalten, regelt die Klimaanlage die Innentemperatur. Das ist aber erst der Anfang. „In Zukunft werden Autos erkennen können, wenn in wenigen Sekunden ein Unfall droht, entsprechende Warnsignale von sich geben und vorsorglich Schutzpolster ausfahren“, sagt Patricia Pieckenbrock von DaimlerChrysler in Stuttgart. Auch Straßenschilder sollen die Fahrzeuge lesen können und den Menschen am Lenkrad auf rote Ampeln aufmerksam machen, die er womöglich übersehen hat. Doch dabei wandelt die Industrie auf einem schmalen Grat – zu viele Knöpfe und Lämpchen im Cockpit würden gerade ältere Fahrer verwirren. „Ein Auto sollte so konstruiert sein, dass man losfahren kann, ohne ’zig Knöpfe bedienen zu müssen – das wird auch in Jahrzehnten noch so sein“, sagt Rudolf Probst von BMW. Doch trotz aller Forschung streiten die Hersteller ab, speziell die Bedürfnisse älterer Kunden zu berücksichtigen, wenn sie ein Auto konstruieren. „Autos sind Objekte der Leidenschaft, sie transportieren ein Lebensgefühl“, erklärt Jens Bobsien von Volkswagen. „Deshalb würde sich niemand in ein Auto mit einem Opa-Image setzen.“ brö

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