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Wirtschaft: Seit 1994 haben 3000 Mittelständler Hilfe in Anspruch genommen

Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) und die Deutsche Ausgleichsbank (DtA) haben eine positive Bilanz ihres Patenschaftsmodells zur Untersützung existenzgefährdeter Ost-Unternehmen gezogen. DtA-Vorstand Joachim Lesser sagte am Mittwoch in Berlin, seit 1994 hätten die ehrenamtlichen Paten zur Rettung von rund 40 000 Arbeitsplätzen in Ostdeutschland beigetragen.

Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) und die Deutsche Ausgleichsbank (DtA) haben eine positive Bilanz ihres Patenschaftsmodells zur Untersützung existenzgefährdeter Ost-Unternehmen gezogen. DtA-Vorstand Joachim Lesser sagte am Mittwoch in Berlin, seit 1994 hätten die ehrenamtlichen Paten zur Rettung von rund 40 000 Arbeitsplätzen in Ostdeutschland beigetragen. Rund 3000 ostdeutsche Mittelständler hätten im gleichen Zeitraum Patenschaften in Anspruch genommen, fügte DIHT-Hauptgeschäftsführer Franz Schoser hinzu. Zudem sei der Aufbau einer mittelständischen Wirtschaftsstruktur in Ostdeutschland dadurch nachhaltig unterstützt worden.

Schoser unterstrich, neue Schubkaft habe der ehrenamtliche Einsatz von ehemaligen Führungskräften der Wirtschaft durch den Einsteig der DtA im Jahre 1998 erhalten. Die Förderbank des Bundes stelle jährlich rund 2,8 Milliarden Mark für das Modell zur Verfügung. Dadurch sei es möglich, die Kosten der Hilfe suchenden Betriebe auf die Übernahme der Fahrtkosten der Paten zu begrenzen. Lesser fügte hinzu, dieser "Schulterschluss zwischen erfahrenen Ex-Managern und Jungunternehmern in den neuen Ländern ist ein Glücksfall für den Aufbau Ost". Nach DtA-Angaben ist die Nachfrage von Unternehmen nach Patenschaften in den vergangenen zwei Jahren stark angestiegen. So hätten 1999 rund 600 Betriebe um Beratung nachgesucht. Das sei ein Drittel mehr als im Rekordjahr 1998, betonte Lesser. Ende 1999 wurden 700 Unternehmen im Rahmen des Modells betreut.

Die Einsätze der Paten, die bei einer DtA-Beratungsagentur gelistet sind und über die örtlichen Industrie- und Handelskammern abberufen werden können, sind Lesser zufolge von der spezifischen wirtschaftlichen Lage des ostdeutschen Mittelstands geprägt. Zum einen verfügten die dortigen Mittelständler häufig noch über eine zu kurze Kapitaldecke. Darüber hinaus gebe es immer noch Managementdefizite und schlecht entwickelte Unternehmenskonzepte, ergänzte Schoser. Die Paten seien daher als Problemlöser bei kurzfristig auftretenden Engpässen vor allem in der Finanzierung, im Controlling und Marketing gefragt. Ihre Erfolgsquote liege bei 70 Prozent.

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