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Selbstverpflichtung: Unternehmen wollen Jobs möglichst sichern

Signal der Arbeitgeber: Zahlreiche Unternehmen wollen in der derzeitigen Krise auf voreilige Kündigungen verzichten. Das versichern sie Kanzlerin Merkel sogar schriftlich. Zugleich kritisieren sie, dass 40 Prozent der Firmen zu wenig tun, um Jobs zu erhalten.

Zahlreiche deutsche Arbeitgeber, darunter Dax-Konzerne und Mittelständler, wollen trotz der Wirtschaftskrise den Abbau von Arbeitsplätzen möglichst verhindern und junge Menschen ausbilden. "Wissen, Können und Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter dürfen nicht durch voreilige kostengetriebene Maßnahmen aufs Spiel gesetzt werden und zukünftiges Wachstum gefährden", sagte Daimler-Personalvorstand Günther Fleig am Freitag in Stuttgart.

Neben Daimler haben auch BMW, Audi, Opel, MAN, BASF, SAP, Tui und Siemens eine von der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) ausgearbeitete Selbstverpflichtungserklärung unterschrieben. Das Papier wurde auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) zugeschickt. "Wir wollen die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen in der Krise, aber auch langfristige Beschäftigung sicherstellen", sagte Fleig, der auch Vorstandsvorsitzender der DGFP ist.

"Wir bieten jungen Menschen eine Perspektive"

Oberstes Ziel für jedes Unternehmen sei die finanzielle Leistungsfähigkeit und Lebensfähigkeit. "Dennoch gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, wie man Beschäftigung sichern kann." Dazu gehöre neben der Kurzarbeit auch die Nutzung von Arbeitszeitkonten. Nach Angaben von DGFP-Geschäftsführer Gerold Frick nutzen bislang nur 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland solche Flexibilisierungsinstrumente.

In dem Papier verpflichten sich die Unternehmen außerdem, auch in der Krise auszubilden. "Dadurch bieten wir jungen Menschen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten langfristig eine berufliche Perspektive und stellen den zukünftigen Personalbestand unserer Unternehmen sowie eine ausgewogene Altersstruktur sicher", heißt es in der Erklärung.

Vor einer Woche hatten bereits die 30 Dax-Unternehmen in Berlin in einer Erklärung versichert, möglichst auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Die Regierung beschloss in dieser Woche Erleichterungen für die Unternehmen bei der Kurzarbeit. So übernimmt die Bundesagentur für Arbeit zur Förderung der Maßnahme bis 2010 die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber. Fleig sagte, damit habe die Politik einen Beitrag geleistet, dass für die Unternehmen länger Kurzarbeit finanzierbar sei. Dies sichere Arbeitsplätze. (sf/dpa)

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