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Wirtschaft: Senator Wolf verspricht der Messe mehr Geld Privatisierung der Messe Berlin so gut wie ausgeschlossen

Berlin (alf). Über die Privatisierung der Messe Berlin will Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) noch vor der Sommerpause entscheiden.

Berlin (alf). Über die Privatisierung der Messe Berlin will Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) noch vor der Sommerpause entscheiden. Diese Zusage gab Wolf am Dienstagabend dem Aufsichtsrat der Messe, nachdem das Privatisierungsgutachen der Beratungsfirma McKinsey in dem Gremium erörtet worden war. Das Gutachten wurde von MesseChef Raimund Hosch den Aufsichtsräten erläutert. Die Berater haben in ihrer gut 600000 Euro teuren Studie folgende Erkenntnisse zu Tage gefördert: Die Bedingungen für eine Privatisierung sind in der gegenwärtigen Wirtschaftslage eher schlecht; die Wahrscheinlichkeit, einen Investor zu finden, schätzen die Berater auf knapp 50 Prozent. Sollte es nicht zu einer Privatisierung kommen, müsse das Land Berlin der Messegesellschaft zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen, um Wachstum zu ermöglichen. Senator Wolf sagte das dem Aufsichtsrat zu. Messe-Chef Hosch, bislang entschiedener Befürworter einer Fusion, äußerte sich in der Aufsichtsratssitzung moderat: Er könne damit leben, dass die Messe nicht privatisiert werde, sofern es mehr Geld vom Land gebe.

Im vergangenen Jahr bekam die Messe aus dem Landeshaushalt 14 Millionen Euro für die Wartung und Instandhaltung der Messehallen und des ICC. In diesem Jahr werden es zehn Millionen sein, und für die folgenden Jahre ist in der mittelfristigen Finanzplanung eine leichte Erhöhung vorgesehen. Für eine Expansion, also die Akquisition oder Entwicklung von Messen und Kongressen, bleibt da nicht mehr viel übrig. Allein für den neuen Südeingang und ein neues Servicegebäude wird die Messe in den Jahren 2002/2003 nach eigenen Angaben rund 40 Millionen Euro ausgeben. Ein enormes Risiko liegt im ICC: McKinsey befürchtet einen Sanierungsbedarf von „mindestens 140 Millionen Euro“ in den nächsten 15 Jahren. Die endgültige Entscheidung über die Privatisierung trifft die Politik. Wirtschaftssenator Wolf wartet derzeit noch auf den Dokumentenband zum McKinsey-Gutachten. Wenn der vorliegt – McKinsey hatte für Mitte Mai die Abgabe zugesagt, und sich Wolf eine Meinung gebildet hat, muss er sich mit den Senatskollegen Sarrazin (Finanzen) und Strieder (Bau) abstimmen.

Zur Entscheidung steht das Privatisierungsmodell der Messe-Geschäftsführung: Das Land bleibt Eigentümer der Immobilie, das operative Geschäft der Messe, also alle Veranstaltungen und Services, wird an einen Finanzinvestor verkauft, der auch Geld mitbringt für neue Veranstaltungen.

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