zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Sensible Autoritäten

Erfolg bemisst sich nicht allein am Gewinn

In einem sind sich die Politiker der großen Parteien einig: Unternehmerischer Erfolg sollte nicht allein am Gewinn gemessen werden. „Natürlich muss die Rendite stimmen, sonst geht ein Unternehmen vor die Hunde“, sagt Ronald Pofalla, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSUBundestagsfraktion. „Aber der ideale Unternehmer muss auch seine Verantwortung für die Arbeitnehmer wahrnehmen.“ Das zahle sich aus: „Wer zum Beispiel Teilzeitangebote für Mütter ermöglicht, schafft intensive Bindungen zum Unternehmen.“

Ähnlich sieht das Hubertus Heil (SPD), Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Bundestags: „Gewinnstreben an sich ist nichts Verwerfliches“, sagt er. „Aber es muss der Grundsatz gelten: Eigentum verpflichtet.“ Wer etwa in seinem Unternehmen über den eigenen Bedarf hinaus Ausbildungsplätze anbiete, komme dem Ideal „schon sehr nahe“. Ein prominentes Beispiel für einen perfekten Unternehmer weiß Heil zwar nicht zu nennen, „ganz sicher aber nicht Herr Ackermann“. Was Heil auch nicht mag, sind Unternehmer, „die stets sagen: ,Der Staat soll sich raushalten’, und die im Krisenfall sofort nach Subventionen rufen.“

Für den wirtschaftspolitischen Sprecher der FDP, Rainer Brüderle, zeichnet sich ein guter Unternehmer vor allem durch eines aus: „Eine natürliche Autorität“. Patriotischer als andere Staatsbürger müsse ein Firmenchef nicht sein: „Unternehmer müssen gut sein. Wer nicht erfolgreich ist, gefährdet die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter.“

Einen perfekten Unternehmer beim Namen nennt nur CDU-Mann Pofalla: „Ludwig Georg Braun, der Präsident des DIHK“. Der Grund: Er investiere an seinem Heimatstandort Melsungen, er sei sozial engagiert, und „er ist sensibel genug, um Marktentwicklungen richtig zu erkennen, und er ist durchsetzungsstark genug, um seine Ideen zu verwirklichen.“ awm

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false