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Freund und Helfer: Die Polizei kodiert Räder kostenlos.

© picture alliance / ZB

Sicherungen fürs Rad: Hinter Schloss und Riegel

Warum Bügelschlösser besser sind als Seilschlösser, wo Sie Ihr Rad besser nicht parken und wie Sie mit dem richtigen Code Diebe abschrecken können.

Die gute Nachricht vorab: Gegen den Fahrradklau kann man sich schützen. Ein gutes Schloss und eine Codierung des Rads schrecken Langfinger ab. Die schlechte: Viele Radbesitzer scheuen den Aufwand und die Kosten.

Beispiel: Seilschlösser. Sie sind bei Fahrradfahrern beliebt, weil sie lang und flexibel sind und das Fahrrad an vielen Orten einfach „angeseilt“ werden kann. Doch diese Modelle sind ein Sicherheitsrisiko, warnt Fahrradtechnik-Experte Stephan Behrendt vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Billige Seilschlösser haben meistens „einen dicken Kunststoffmantel und darunter nur einen dünnen Draht.“ Diebe können diesen schnell durchknipsen. Behrendt rät daher zu Bügelschlössern. Allerdings sollten auch die mindestens 70 Euro kosten. Zudem sollte man auf den Zylinder achten: Ist der passende Schlüssel länglich und eckig, handelt es sich um ein höherwertiges Schloss, weiß der Experte.

Hinzu kommt: Um es den Dieben schwerer zu machen, sollte man das Rad mit dem Bügelschloss möglichst eng an dem Fahrradständer oder der Laterne anschließen. Dann haben die Diebe weniger Platz, ihre Werkzeuge einzusetzen, um das Schloss zu knacken. Außerdem sollte das Schloss nicht in Bodennähe befestigt sein, sonst könnte der Zylinder mit einem kräftigen Hammerschlag zertrümmert werden. Auf Nummer sicher geht, wer nicht nur eins, sondern zwei Schlösser verwendet – allerdings nur dann, wenn es zwei unterschiedliche Fabrikate sind. Diebe mit Spezialwerkzeug haben es dann schwerer. „Eine gute Ergänzung ist das einfache Rahmenschloss, wie man es von Hollandrädern kennt“, sagt Behrendt. Eine Liste von getesteten und zertifizierten Schlössern findet man im Internet unter www.vds-home.de. Alle Schlösser mit A+ werden von den Versicherungsunternehmen als sicher anerkannt. Darunter sind das „Abus Granit Xplus“, das „BS 510“ von Trelock oder das „Kryptonite New York Lock“.

Schlösser sind der wichtigste Schutz, aber nicht der einzige. So empfiehlt die Polizei, Räder nicht im Pulk abzustellen, da es dann nicht so leicht auffalle, wenn eines geklaut würde. Zudem raten Polizisten, das Fahrrad kodieren zu lassen. Dabei wird eine persönliche Identifikationsnummer in den Fahrradrahmen eingraviert. In Berlin besteht der Code aus dem KFZ-Kennzeichen des Wohnortes, dem Geburtsdatum und den Initialen. Der ADFC macht das für zehn Euro, bei Fahrradhändlern schwanken die Preise, die Polizei bietet den Service unentgeltlich an – einen Überblick über die Termine findet man im Internet unter www.berlin.de/polizei. Für die Kodierung muss man seinen Personalausweis und den Kaufbeleg für das Fahrrad mitbringen, anschließend bekommt man einen Fahrradpass. Die Kodierung hat gleich zwei Vorteile. Sie erschwert Hehlern das Weiterverkaufen von gestohlenen Rädern. „Und wenn ein Rad gefunden wird, kann man es dem Eigentümer zuordnen“, heißt es bei der Polizei.

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