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Wirtschaft: Sieben auf einen Streich (Kommentar)

Es ist ein beispielloses Stühlerücken, das jetzt in der HypoVereinsbank stattfindet. Sieben Manager des früheren Hypobank-Konzerns müssen gehen - endlich.

Es ist ein beispielloses Stühlerücken, das jetzt in der HypoVereinsbank stattfindet. Sieben Manager des früheren Hypobank-Konzerns müssen gehen - endlich. Denn es war höchste Zeit, dass die milliardenschweren Fehlspekulationen im Immobiliengeschäft, mit denen die Hypobank das fusionierte Nachfolgeinstitut HypoVereinsbank belastete, Konsequenzen nach sich ziehen. Obwohl die Hypobank nachweislich Milliarden in den Sand gesetzt hatte, konnten die Verantwortlichen jahrelang ihren Kopf aus der Schlinge ziehen. Erst als es gar nicht anders ging, als ein Sondergutachten die Ausmaße der Immobilienkrise schonungslos offenlegte, gab es kein Halten mehr.

Dabei trifft es Schuldige wie Unschuldige. Denn die vier Bankvorstände Wertschulte, Kölsch, Schütte und Hoch sollen mit den riskanten Immobiliengeschäften nichts zu tun gehabt haben. Sie müssen allein deshalb gehen, weil sie vor ihrem Vorstandsengagement bei der HypoVereinsbank Vorstandsposten bei der Hypobank innehatten. Dass sie ihr Mandat verlieren, ist Ausfluss einer Kollektivhaftung. Anders sieht die Sache bei Eberhard Martini und Werner Münstermann aus. Der frühere Vorstandsvorsitzende der Hypobank und der einstige Bilanzchef dürften durchaus gewußt haben, welche Minen in den Bank-Bilanzen schlummerten. Dennoch kämpften beide bis zuletzt um ihre Posten.

Mit dem personellen Rundumschlag versucht die Bank nun einen Neuanfang. Das ist richtig so. Denn nur wenn sie glaubhaft nachweisen kann, dass nun wirklich alle Risiken der Vergangenheit erkannt und bewältigt sind, kann sie verlorenen Boden wieder gut machen. Und dafür ist es allerhöchste Zeit.

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