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Wirtschaft: Siemens: 1600 Dienstleistungs-Stellen werden gestrichen

Der bei der Münchner Siemens AG derzeit vor allem im mobilfunknahen Geschäft grassierende Stellenabbau hat nun auch die konzerninterne IT-Dienstleistungssparte Siemens Business Services (SBS) erreicht. Es sei geplant bis Ende 2002 in dieser Sparte in Deutschland rund 1600 Arbeitsplätze zu streichen, bestätigte ein Konzernsprecher in München.

Der bei der Münchner Siemens AG derzeit vor allem im mobilfunknahen Geschäft grassierende Stellenabbau hat nun auch die konzerninterne IT-Dienstleistungssparte Siemens Business Services (SBS) erreicht. Es sei geplant bis Ende 2002 in dieser Sparte in Deutschland rund 1600 Arbeitsplätze zu streichen, bestätigte ein Konzernsprecher in München. Weil die betroffenen Mitarbeiter auch umgeschult und in andere Siemens-Bereiche versetzt werden sollen, werde der Stellenabbau per saldo aber deutlich geringer ausfallen. Wie viele Stellen effektiv bedroht sind, wollte der Sprecher nicht abschätzen. Die IG Metall spricht davon, dass bis kommenden September bereits 800 Arbeitsplätze abgebaut würden. Betroffen seien vor allem die Standorte München und Paderborn, aber auch Berlin und die neuen Bundesländer. Das SBS-Management agiere damit angesichts der branchenweiten Konjunkturflaute strategisch konzeptionslos, kritisierte die IG Metall. Die Abbaupläne könnten die Entwicklung bei SBS gefährden.

Mit dem Stellenabbau würden jetzt Synergieeffekte verwirklicht, die aus der vorjährigen Verschmelzung von SBS mit dem zuvor noch eigenständigen Dienstleister IT Services GmbH resultieren, erklärte dagegen ein Siemens-Sprecher. Bei produktnahen Dienstleistungen gebe es derzeit alles andere als einen Auftragsboom. SBS beschäftigt weltweit derzeit 33 500 Mitarbeiter, davon rund 15 000 in Deutschland. Der Bereich ist aus dem Zusammenschluss der frühereren Siemens Nixdorf (SNI) mit der parallel dazu existierenden EDV-Dienstleistungssparte von Siemens entstanden. Schon in den vergangenen drei Monaten hatte Siemens für den Bereich "Information und Kommunikation" (I & C) einen drastischen Sparkurs angekündigt. Insgesamt sollen nach dem letzten Stand über 8000 Arbeitsplätzen im Netzwerk- und im Mobilfunk-Geschäft des Konzerns abgebaut werden. Auch der jetzt betroffene Konzern-Bereich SBS gehört zum Arbeitsgebiet I & C und leidet unter der Flaute in der Telekommunikation und im IT-Geschäft.

tmh

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