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Siemens-Affäre: Ermittlungen gegen Ex-Finanzchef

In der Affäre um die schwarzen Kassen bei Siemens gerät der Zentralvorstand in München immer stärker ins Visier der Ermittler. Nach Medienberichten wurde der frühere Finanzchef Heinz-Joachim Neubürger bereits vernommen.

München/Hamburg - Wie die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") und "Spiegel online" am Donnerstagabend übereinstimmend meldeten, ermittelt die Staatsanwaltschaft München I inzwischen gegen Neubürger, der bis Ende April 2006 Finanzvorstand des Unternehmens war. Neubürger ist nach Thomas Ganswindt das zweite frühere Vorstandsmitglied, gegen das die Münchner Staatsanwälte ermitteln.

Dem 54-jährigen Neubürger wird den Presseberichten zufolge vorgeworfen, von den schwarzen Kassen des Konzerns gewusst und dubiose Zahlungen gedeckt zu haben. In seiner Vernehmung soll er aber laut "SZ" bestritten haben, in den Skandal verwickelt zu sein. Im Gegensatz zu anderen Beschuldigten sei Neubürger weiter auf freiem Fuß. Für kommende Woche sei eine weitere Vernehmung geplant.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Fahnder sind über Jahre hinweg mindestens 200 Millionen Euro für Zahlungen abgezweigt worden, bei denen Siemens nicht als Geldgeber auftauchen sollte. Mehrere Beschuldigte sollen gestanden haben, dass weltweit Mitarbeiter von Geschäftspartnern und Ministerien bestochen wurden, um wertvolle Informationen und lukrative Aufträge zu erhalten. Der Konzern prüft inzwischen fragwürdige Zahlungen in Höhe von 420 Millionen Euro. (tso/AFP)

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