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Siemens-Affäre: Pierer und Co sollen mit Privatvermögen haften

Wenn Spitzenmanager Fehler machen, kommen in der Regel Versicherungen für den Schaden auf. Auch Siemens hat eine solche Police für sein Top-Management. In der Schmiergeldaffäre wird das den beschuldigten Ex-Vorständen aber nichts nützen, meint der Aufsichtsrat.

Im Schmiergeld-Skandal bei Siemens will der Technologiekonzern auch das Privatvermögen von ehemaligen Vorstandsmitgliedern belangen. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" sollen die früheren Top-Manager, von denen Siemens nun Schadensersatz verlangt, mit ihrem eigenen Vermögen bis in Millionenhöhe haften. Darüber sei man sei im Aufsichtsrat einig, berichtet das Blatt unter Berufung auf Konzernkreise. Die Forderungen richten sich auch gegen die ehemaligen Vorstandschefs Heinrich von Pierer und Klaus Kleinfeld.

"Wer Schäden in Milliardenhöhe zu verantworten hat, darf nicht mit einer symbolischen Strafe davonkommen", zitiert die Zeitung aus dem Kontrollgremium. Im Aufsichtsrat gehe man davon aus, dass die für das Top-Management abgeschlossene Haftplichtversicherung bei der Allianz und zwei weiteren Assekuranz-Unternehmen in Höhe von 250 Millionen Euro womöglich nicht greifen werde. Die Allianz werde einwenden, die Ex-Vorstände hätten ihre Pflichten grob fahrlässig verletzt.

Klaus Kleinfeld sieht der angekündigten Schadenersatzklage gegen ihn "gelassen" entgegen. Der heutige Chef des US-Aluminiumkonzerns Alcoa sagte bereits am Dienstagabend in den USA: "Ich habe viel Vertrauen in die deutsche Gerichtsbarkeit und bin daher angesichts dieser Entwicklung keineswegs beunruhigt". (mpr/ddp/dpa)

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