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Wirtschaft: Siemens: Führungskräfte nach Berlin

Die Betriebsräte von Siemens-Betrieben in Berlin und Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) sprechen sich dafür aus, dass am Standort Berlin mehr Führungskräfte des Konzerns präsent sein sollen. "Es ist nachteilig für Berlin, dass wesentliche Führungskräfte nicht hier sind", sagte Branoner am Montag in Berlin bei einem Gespräch mit den Betriebsräten zum Thema "Siemens in Berlin: Die Entwicklung der Arbeitsplätze und des Unternehmens".

Die Betriebsräte von Siemens-Betrieben in Berlin und Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) sprechen sich dafür aus, dass am Standort Berlin mehr Führungskräfte des Konzerns präsent sein sollen. "Es ist nachteilig für Berlin, dass wesentliche Führungskräfte nicht hier sind", sagte Branoner am Montag in Berlin bei einem Gespräch mit den Betriebsräten zum Thema "Siemens in Berlin: Die Entwicklung der Arbeitsplätze und des Unternehmens". Senator und Betriebsräte kamen überein, dass in Berlin zumindest ein Bereichsvorstand anwesend sein sollte. "Die Firmengründer Siemens und Halske waren schließlich auch vor Ort, und nicht ohne Grund", sagte Branoner. Arno Hager von der IG Metall regte "ein Gespräch zwischen dem Regierenden Bürgermeister und dem Siemens-Vorstandvorsitzenden von Pierer" an, um hier Abhilfe zu schaffen.

Die Frage nach den Führungskräften war Brennpunkt einer Diskussion um die Bedeutung Berlins für den Weltkonzern Siemens. Insgesamt sei jetzt "mehr Licht als Schatten" zu sehen, sagte Georg Nassauer, einer der Betriebsratsvorsitzenden. Nachdem Siemens in den neunziger Jahren rund 15 000 Arbeitsplätze gestrichen hätte, sei es in jüngster Zeit gelungen, solche Maßnahmen zu vermeiden. Heute seien bei Siemens noch 11 400 Menschen beschäftigt. Dass in der Fertigung Arbeitsplätze wegfielen, werde teilweise dadurch ausgeglichen, dass die Dienstleistungssparte neu eingestellt haben. Im Bereich Informationstechnologie können sogar 400 Stellen nicht besetzt werden, da die passenden Bewerber fehlen. Die Betriebsräte wenden sich nach Nassauers Worten aber dagegen, in Berlin nur einen Forschungs- aber keinen Fertigungsstandort zu sehen. Sie forderten die Berliner Politik auf, "den Kontakt zu Siemens als nach wie vor größtem Arbeitgeber der Stadt auch auf Ebene des Top-Managements zu intensivieren".

Von Branoner forderten die Betriebsräte weiter, sich für den Bau einer Mehrzweckhalle auf dem Siemens-Gelände an der Paulsternstraße einzusetzen. Wenn die Politik diese Mehrzweckhalle unterstütze, zeige dies, dass Siemens wirklich die nötige Unterstützung erhalte, sagte Nassauer. Branoner sagt dazu: "Wir verzögern da nichts, fordern aber zuerst eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, die ohne öffentliche Finanzierungsvorteile auskommt." Zum Siemens-Standort Berlin sagte er, dass es am Wegfall der Berlin-Zulage 1991 gelegen habe, dass so viele Arbeitsplätze bei Siemens gestrichen wurden. Damit konnte der Standort im internen Wettbewerb nicht mehr bestehen.

fmk

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