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Wirtschaft: Siemens: Konzern baut Bankgeschäft aus - Schwerpunkt ist die Finanzierung von Industrieprojekten

Der Finanzdienstleister Siemens Financial Services (SFS) GmbH will in den kommenden Jahren zur sprudelnden Ertragsquelle für seinen Mutterkonzern Siemens werden. "Wir haben hervorragende Wachstumschancen", sagt SFS-Chef Herbert Lohneiß bei seinem ersten Auftritt vor Journalisten in München voller Zuversicht.

Der Finanzdienstleister Siemens Financial Services (SFS) GmbH will in den kommenden Jahren zur sprudelnden Ertragsquelle für seinen Mutterkonzern Siemens werden. "Wir haben hervorragende Wachstumschancen", sagt SFS-Chef Herbert Lohneiß bei seinem ersten Auftritt vor Journalisten in München voller Zuversicht. Zum einen seien kleinere Zukäufe geplant. Zum anderen wolle die erst vor zwei Jahren gegründete Siemens-Tochter vom Mutterkonzern unabhängiger werden und aus eigener Kraft verstärkt Drittkunden auch per Internet gewinnen.

Bislang machte der Finanzdienstleister vier Fünftel seines Geschäfts mit dem eigenen Konzern. Bis 2004/2005 soll der von Siemens unabhängige Anteil auf die Hälfte steigen. SFS betreibt Leasing- und Kreditgeschäfte zur Finanzierung von industriellen Projekten vor allem in den Sparten Telekommunikation, Informationstechnik oder Medizin, aber auch Versicherungen und die Verwaltung der Siemens-Pensionsvermögen. Binnen fünf Jahren will SFS das eigene Geschäftsvolumen verdrei- bis vervierfachen und auch die Gewinne in einem nicht genannten Ausmaß steigern. Im der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 1999/200 (31. März) sei das Ergebnis vor Steuern auf 150 Millionen Mark gestiegen. Damit habe man das gesamte Vorjahresergebnis von 147 Millionen Mark bereits übertroffen und eine geforderte Eigenkapitalrendite von 9,75 Prozent vor Steuern erreicht. Die Bilanzsumme liegt zum Halbjahr bei rund 45 Milliarden Mark.

Gemessen an diesem Volumen sei SFS zwar "relativ klein in der großen Finanzwelt", räumte Lohneis ein. Weil aber ein gewichtiger Mutterkonzern im Hintergrund steht, sei man dennoch global präsent und einflussreich. Über die jüngst in Großbritannien zugekaufte Schoder Leasing verfüge SFS nun auch über eine Banklizenz. Durch die Eröffnung von Niederlassungen werde diese Siemens-Bank künftig auch in anderen europäischen Ländern aktiv. Der Einstieg ins klassische Bankgeschäft sei nicht geplant, beruhigten die SFS-Manager angesichts früherer Spötteleinen, Siemens sei eine Bank mit angeschlossenem Elektrokonzern.

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