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Wirtschaft: Siemens Nokia streicht Stellen in Deutschland

München - Der Stellenabbau bei Siemens Nokia Networks (NSN) nimmt konkrete Formen an. In den Heimatmärkten Deutschland und Finnland will der neue Telekommunikations-Anbieter nach einem Bericht der finnischen Zeitung „Helsingin Sanomat“ bis zum Jahr 2010 mehr als 3000 Stellen streichen.

München - Der Stellenabbau bei Siemens Nokia Networks (NSN) nimmt konkrete Formen an. In den Heimatmärkten Deutschland und Finnland will der neue Telekommunikations-Anbieter nach einem Bericht der finnischen Zeitung „Helsingin Sanomat“ bis zum Jahr 2010 mehr als 3000 Stellen streichen. Wegen Überschneidungen in den Arbeitsgebieten seien in Deutschland 1800, in Finnland mehr als 1500 Stellen betroffen.

Ein Firmensprecher wollte dies nicht kommentieren. Er bestätigte aber, NSN halte am Ziel fest, zehn bis 15 Prozent der weltweit 60 000 Arbeitsplätze zu streichen. Bis 2010 will NSN jährlich 1,5 Milliarden Euro einsparen. In Unternehmenskreisen hieß es, Firmenchef Simon Beresford-Wylie habe für Mitte Mai weitere Details zum Stellenabbau angekündigt.

„Die neuen Zahlen sind Spekulation, aber die Größenordnung stimmt in etwa“, sagte ein Unternehmenskenner dem Tagesspiegel. In Finnland herrsche große Nervosität, da es für die 10 000 Beschäftigten keine Kündigungsschutz-Regelung gebe. In Deutschland hat die IG Metall einen Kündigungsschutz bis 2009 ausgehandelt. NSN hat hier zu Lande 13 000 Mitarbeiter, davon 2000 in Berlin. Das Unternehmen mit einem Umsatz von 17 Milliarden Euro ist der weltweit zweitgrößte Telekom-Ausrüster.

Derweil wurde bekannt, dass drei Siemens-Vorstände Aktien im Wert von insgesamt mehr als sieben Millionen Euro zu Geld gemacht haben. Sowohl der wegen der Korruptionsaffäre suspendierte Johannes Feldmayer als auch der für mehrere Konzerntöchter zuständige Rudi Lamprecht und Medizintechnik-Chef Erich Reinhardt hätten sich am Montag von Anteilen aus einem Optionsprogramm getrennt, teilte Siemens am Donnerstag mit.

Nicole Huss

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