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Siemens: Schmiergeld in dreistelliger Millionenhöhe?

Die Schmiergeldaffäre um die Siemens- Kommunikationssparte hat möglicherweise ein deutlich größeres Ausmaß als bislang bekannt. Einem Pressebericht zufolge vermuten die Ermittler nun Bestechungsgelder in dreistelliger Millionenhöhe.

München - Auf dem Konto eines Managers der Siemens-Landesgesellschaft in Griechenland fanden Ermittler einem "Focus"-Bericht zufolge 40 Millionen Euro. In Österreich seien zuvor bereits 60 Millionen Euro eingefroren worden. Bislang war die Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass seit 2002 Gelder in Höhe von rund 20 Millionen Euro aus dem Geschäftsbereich der Siemens AG ausgeschleust wurden.

Neben einem Verfahren in Italien hatte laut "Focus" eine anonyme Anzeige im November 2005 bei der Staatsanwaltschaft München sowie eine Geldwäscheverdachtsanzeige der Dresdner Bank in der Schweiz zu den aktuellen Ermittlungen geführt. Schweizer Behörden hatten am Freitag mitgeteilt, Gelder in zweistelliger Millionenhöhe eingefroren zu haben.

Nach der Großrazzia beim Siemens-Konzern am Mittwoch sind in Deutschland inzwischen fünf Haftbefehle wegen Untreueverdachts ergangen. Unter den Verhafteten ist nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft auch ein früherer Siemens-Bereichsvorstand. Insgesamt wird demnach gegen zehn Mitarbeiter und Ex-Mitarbeiter sowie gegen zwei weitere Beteiligte aus deren persönlichem Umfeld ermittelt. Medienberichten zufolge wurden die Gelder verwendet, um damit lukrative Aufträge für Siemens an Land zu ziehen. (tso/AFP)

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