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Siemens-Skandal: Mitarbeiter sollen sich nicht bereichert haben

In der Siemens-Schmiergeldaffäre haben sich die Beschuldigten den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge nicht persönlich bereichert. Bisher wird von einer Summe in Höhe von 200 Millionen Euro ausgegangen.

München - Es gebe bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass die Verdächtigen das Geld in die eigene Tasche gesteckt hätten, teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld mit. Ein Ende der umfangreichen Ermittlungen sei derzeit nicht in Sicht.

Die Staatsanwaltschaft geht nach bisherigem Stand davon aus, dass mindestens 200 Millionen Euro in schwarze Kassen geflossen sind. Daraus sollen Schmiergelder im Ausland gezahlt worden sein. Ob die Summe möglicherweise noch höher ist, könne noch nicht abschließend beurteilt werden, erklärte Schmidt-Sommerfeld. Siemens geht verdächtigen Zahlungen in Höhe von 420 Millionen Euro nach.

Meiste Beschuldigte kooperationsbereit

Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass sich ein ehemaliger argentinischer Siemens-Manager den Behörden gestellt hat. Nach umfangreichen Vernehmungen sei der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt und der Beschuldigte aus der Haft entlassen worden.

Bei den Ermittlungen wurden bisher mehr als 30 Personen vernommen. Vier Mitarbeiter des Landeskriminalamts seien allein damit befasst, die sichergestellten Geschäftsunterlagen auszuwerten, berichtete Schmidt-Sommerfeld. "Weitere Ermittlungsbeamte sichten die EDV-Daten."

Der Oberstaatsanwalt betonte, die meisten Beschuldigten seien ebenso wie der Siemens-Konzern und die Wirtschaftsprüfer von der KPMG kooperationsbereit. Die Staatsanwaltschaft arbeite im Rahmen der Rechtshilfe intensiv mit den Justizbehörden in der Schweiz, in Italien und Liechtenstein zusammen. (tso/dpa)

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