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Siemens-Skandal: Neue Durchsuchungen und eine Verhaftung

Nach den jüngsten Durchsuchungen bei Siemens ist ein Unternehmer aus Oberfranken in Untersuchungshaft genommen worden. Ein zwielichtiger Beratervertrag eines Ex-Mitarbeiters könnte der Anlass gewesen sein.

Nürnberg/München - Dem Mann würden Steuerstraftaten zur Last gelegt, teilte ein Behördensprecher mit. Mit Rücksicht auf das Steuergeheimnis könnten zu dem Tatvorwurf allerdings keine Angaben gemacht werden. Der Sprecher wollte sich auch nicht dazu äußern, auf welche Anhaltspunkte sich der Verdacht stützt. In Nürnberger Justizkreisen hieß es es lediglich, die Verhaftung stehe im Zusammenhang mit den Durchsuchungen bei Siemens in den vergangenen Tagen.

Zur Frage, ob es sich bei dem Mann um einen früheren Siemens-Manager und Ex-Betriebsrat handelt, mit dem der Elektrokonzern nach eigenen Angaben einen Beratervertrag unterhalten hatte, wollte sich der Justizsprecher nicht äußern. Der Beratervertrag soll nach Medienberichten Anlass für die Durchsuchungen an den Siemens-Standorten in München, Erlangen und Nürnberg gewesen sein. Ein Siemens-Sprecher bestätigte die Existenz des Vertrages.

Nach internen Prüfungen habe das Unternehmen den Beratervertrag Ende 2006 gekündigt, weil der ehemalige Geschäftspartner binnen einer von Siemens festgelegten Frist keinen Nachweis für eine Gegenleistung geliefert habe, sagte der Sprecher und bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Der Vertrag sei von Siemens-Zentralvorstand Johannes Feldmayer 2001 unterzeichnet worden. Feldmayer sei in diesem Zusammenhang auch von der Staatsanwaltschaft als Zeuge vernommen worden. (tso/dpa)

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