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Wirtschaft: Siemens streicht in Berlin 400 Arbeitsplätze

Der größte private Arbeitgeber Berlins sieht sich für die Zukunft gut gerüstet, will aber im kommenden Jahr rund 400 Arbeitsplätze abbauen. Wie Gerd von Brandenstein, Chef des Berliner Büros der Siemens AG, am Donnerstag mitteilte, beschäftigt der Konzern zurzeit noch 16 800 Personen in Berlin, darunter 1300 Auszubildende.

Der größte private Arbeitgeber Berlins sieht sich für die Zukunft gut gerüstet, will aber im kommenden Jahr rund 400 Arbeitsplätze abbauen. Wie Gerd von Brandenstein, Chef des Berliner Büros der Siemens AG, am Donnerstag mitteilte, beschäftigt der Konzern zurzeit noch 16 800 Personen in Berlin, darunter 1300 Auszubildende. Vom Stellenabbau betroffen ist der Bereich Information und Kommunikation mit gegenwärtig rund 4000 Mitarbeitern. Das schwache Mobilfunkgeschäft sowie die Absatzprobleme bei Datenübertragungssystemen belasten den Geschäftsbereich. Vor allem die Nachfrage nach den für den US-Markt entwickelten schnellen optischen Datenübertragungssystemen stockt. Von Brandenstein zufolge soll der Stellenabbau größtenteils duch das Auslaufen von befristeten Verträgen erreicht werden. Die Mitarbeiter der Mobilfunksparte haben im Übrigen das Angebot eines Time-out bekommen: Wer möchte, kann aus dem Unternehmen für einen Zeitraum bis zu einem Jahr bei entsprechend verringertem Gehalt aussteigen. Bislang haben 13 Mitarbeiter von der Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Im vergangenen Geschäftsjahr (zum 30. September) setzte Siemens in der Region Berlin-Brandenburg 600 Millionen Euro um, vier Prozent weniger als im Vorjahr. Das Produktionsvolumen der Berliner Werke lag mit etwa 2,5 Milliarden Euro immerhin auf Vorjahresniveau. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich um 600, was von Brandenstein mit der guten Auslastung des Gasturbinenwerks in Moabit sowie des "Schaltwerks Hochspannung" erklärte. Dem Berliner Büroleiter zufolge hat der Konzern den Strukturwandel nach der Wende "weitgehend abgeschlossen". Die Berliner Werke produzierten heute zu 90 Prozent für den Weltmarkt und hätten in den vergangenen Jahren ihre Produktivität um bis zu 80 Prozent erhöht. Der Anteil der Mitarbeiter in der Produktion sei von ehemals 80 Prozent auf unter 50 Prozent gesunken; 60 Prozent der Beschäftigten hätten heute einen Hochschulabschluss oder einen Facharbeiterbrief.

Das Bekenntnis zu Berlin als Standort - das Unternehmen wurde hier vor 154 Jahren gegründet - dokumentiere Siemens mit der Ansiedlung neuer Entwicklungsabteilungen, sagte von Brandenstein. So arbeiteten inzwischen rund 1300 Softwareexperten an allen Mobilfunktechnologien, insbesondere am neuen Standard UMTS. Ingesamt beschäftigt Siemens in Berlin 2750 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung. Der Konzern ist in Berlin auf folgenden Arbeitsgebieten tätig: Schaltwerk und Gasturbinenwerk (4200 Mitarbeiter), Information und Kommunikation (4000), Automation und Kontrolle (2300), Transport (1100) sowie die Tochter Osram mit 2400 Mitarbeitern.

alf

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