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Wirtschaft: Siemens suspendiert Mitarbeiter

Konzern reagiert auf Korruptionsvorwürfe

Berlin - Siemens hat erste personelle Konsequenzen aus den Ermittlungen um schwarze Kassen im Konzern gezogen. Mehrere Mitarbeiter wurden vom Dienst suspendiert, sagte ein Sprecher des Konzerns dem Tagesspiegel. Siemens mache damit die Ankündigung wahr, wonach Mitarbeiter, bei denen sich der „Verdacht auf ein ungesetzliches Verhalten erhärte“, unmittelbar suspendiert würden. Der neue Ombudsmann, Rechtsanwalt Hans-Otto Jordan aus Nürnberg, habe bei den betroffenen Mitarbeitern diesen „hinreichenden Verdacht“ festgestellt.

Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt in der Korruptionsaffäre gegen zwölf aktuelle und frühere Beschäftigte der Telekommunikationssparte Com. Die Beschuldigten sollen schwarze Kassen gebildet haben. Die Staatsanwälte gehen von einem Schaden von mehr als 200 Millionen Euro aus. Das Geld könnte für Schmiergelder eingesetzt worden sein. Sechs Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft. Der Siemens-Sprecher wollte nicht sagen, wie viele Mitarbeiter jetzt suspendiert worden sind. Es sei eine „überschaubare Anzahl“. Sie könne aber größer sein als die Zahl derer, gegen die ermittelt werde.

Unterdessen zeichnet sich nach der BenQ-Insolvenz für Teilbereiche der ehemaligen Siemens-Handysparte eine Lösung ab. Verhandlungen über eine Übernahme durch Investoren befänden sich in einer heißen Phase, sagte eine Sprecherin des Insolvenzverwalters Martin Prager. Sie hoffe auf eine Lösung noch vor Weihnachten. „Es gibt konkrete Verhandlungen nicht nur mit einem Interessenten“, sagte die Sprecherin. „Wir brauchen eine Entscheidung bis Ende des Jahres.“ Anderenfalls müsse das Insolvenzverfahren förmlich eröffnet werden. vis

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