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Wirtschaft: Sind Banken zu mißtrauisch?

Diskussion über die Förderung mittelständischer Unternehmen BERLIN (val).Der Unternehmer sei nicht der Esel, den es zu verprügeln gelte, sondern das Pferd, "das den Karren zieht", proklamierte der ostdeutsche Geschäftsführer der Friedrichshagener Maschinenbau- und Fördertechnik GmbH, Berlin, gestern während einer Podiumsdiskussion.

Diskussion über die Förderung mittelständischer Unternehmen BERLIN (val).Der Unternehmer sei nicht der Esel, den es zu verprügeln gelte, sondern das Pferd, "das den Karren zieht", proklamierte der ostdeutsche Geschäftsführer der Friedrichshagener Maschinenbau- und Fördertechnik GmbH, Berlin, gestern während einer Podiumsdiskussion.Er warf den Banken vor, sich bei der Kreditvergabe an mittelständische Unternehmer vor jeglichem Risiko zu drücken.Zum Thema "Förderung des Mittelstandes in Ostdeutschland" hatte das Institut für Genossenschaftswesen der Humboldt Universität gestern anläßlich einer Tagung eingeladen.Ob Banken bei der Mittelvergabe genügend Risikobereitschaft zeigen, darüber gingen die Meinungen der Podiumsteilnehmer weit auseinander.Außer dem Unternehmer Hillig beteiligten sich zwei Banker, Vertreter des Bonner und des sächsischen Wirtschaftministeriums sowie ein Wissenschaftler an der Debatte. Statt eine endlose Liste an Faustpfänden zu fordern, sollten Banker ihre Entscheidungen am Firmenkonzept des Unternehmers orienterieren, sagte Hillig.Wer aber Finanzierungsmodelle fordere, die auch von den Kreditgebern getragen würden, ernte lediglich "ungläubiges Staunen".Hillig, dessen Unternehmen heute einen Umsatz von 20 Mill.DM aufweist, plädierte auch für weniger "abstraktes Sicherheitsdenken".Anders argumentierte Albrecht Hatton, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Dessau: Banker seien als Treuhänder ihrer Kunden zur Vorsicht gezwungen, um sich nicht den Ruf der Leichtfertigkeit einzuhandeln.Schließlich würde der Unternehmer die Bank auch nicht an seinem Gewinn beteiligen.Die Ausfallquote an Geldern zeige aber, daß Banken Risiken trügen.Indes monierte auch Johann Heinrich von Stein von der Universität Hohenheim, daß "die Beurteilung der Erfolgsfähgikeit bei den Unternehmen im Argen liegt".Auch er forderte mehr Risikofreude.Ein Weg: Die Banken sollten bei ihren Mitarbeitern mehr auf den "Erfolgstrieb" denn auf Sicherheitsdenken setzen.Auch der Banker müsse kompetent und mutig sein.

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