zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Sixt: Gewinn- und Umsatzrückgänge bei der Münchener AG

Mit einer Preiserhöhung und einem erneuten Tritt auf die Kostenbremse will die Münchener Sixt AG in diesem Jahr ihren erneuten Gewinnrückgang in Grenzen halten. "Wir sind in einer Talsohle," räumte Konzernchef und Großaktionär Erich Sixt anläßlich der Bilanzvorlage in München ein.

Mit einer Preiserhöhung und einem erneuten Tritt auf die Kostenbremse will die Münchener Sixt AG in diesem Jahr ihren erneuten Gewinnrückgang in Grenzen halten. "Wir sind in einer Talsohle," räumte Konzernchef und Großaktionär Erich Sixt anläßlich der Bilanzvorlage in München ein. Auch falls in Deutschland bei der Autovermietung zehn Prozent höhere Preise durchsetzbar seien, würde der Jahresüberschuss zum dritten Mal in Folge nochmals um ein Zehntel schrumpfen. Erstmals gehe auch der Konzernumsatz in einer ähnlichen Größenordnung zurück.

Neben der Durchsetzbarkeit der geplanten Preiserhöhung sei die anhaltende Talfahrt am heimischen Gebrauchtwagenmarkt ein Risikofaktor und branchenweit das größte Problem, sagte Sixt. Nach auch in diesem Jahr anhaltend fallenden Gebrauchtwagenpreisen verkaufe Sixt ausrangierten Gefährte mittlerweile fast gar nicht mehr an Privatleute sondern nur noch an Händler oder Kfz-Hersteller. Früher hatten Privatpersonen fast ein Drittel der aussortierten Mietwagen abgenommen.

Im Kerngeschäft Autovermietung will Sixt auch 2001 auf unrentable Segmente wie Langzeitvermietungen und damit Umsatz verzichten. Im Vorjahr seien deswegen gut 100 Millionen Mark weniger in die Kassen gekommen, sagte der Konzernchef. Man sei zwar in Deutschland immer noch klarer Marktführer, habe 2000 aber wohl ein bis zwei Prozent Marktanteil auf 26 bis 27 Prozent verloren. Früher hatte Sixt den heimischen Marktanteil stets auf 30 Prozent und höher taxiert, was weit höhere Verluste im Vorjahr bedeuten würde.

Der Schrumpfkurs spiegelt sich auch im Stationsnetz wieder. Nachdem 2000 europaweit knapp 60 von über 1000 Filialen geschlossen wurden, davon 25 Standorte in Deutschland, sollen dieses Jahr nochmals etwa 20 Verleihstationen dicht machen, kündigte Sixt an. Das habe im Inland wie im Vorjahr den Abbau von maximal 100 der zuletzt 1464 Arbeitsstellen in Deutschland zur Folge. Gebremst wird auch bei den Investitionen, die 2000 von 4,2 auf 3,4 Milliarden Mark abgebaut wurden und dieses Jahr auf gut drei Milliarden Mark sinken sollen. Damit wird Sixt 2001 weniger als 100 000 Autos neu anschaffen. Im vergangenen Jahr waren es noch 107 000 Fahrzeuge.

Ab 2002 rechnet Sixt aber durch Impulse aus der Leasingsparte und der Internet- Tochter e-sixt mit der Rückkehr zu zweistelligem Umsatz- und Ergebniswachstum. Das Leasing-Geschäft laufe in diesem Jahr bereits hervorragend, sagte Mehrheitsaktionär Sixt. Im vergangenen Jahr wuchs es um 44 Prozent und soll weiter kräftig ausgebaut werden. Mit neun Millionen Mark Umsatz sei die Internet-Tochter zwar noch winzig, aber sie wachse stürmisch. Im Vorjahr konnte das Unternehmen mit Sitz in Pullach bei München seine Umsätze um gut sechs Prozent auf 5,1 Milliarden Mark steigern. Der Jahresüberschuss ging um ein Fünftel auf 27 Millionen DM zurück. Angesichts der Marktlage sei das ein befriedigendes Ergebnis, urteilte Sixt. Immerhin stehe mit dem US-Vermieter Budget ein großer Konkurrent vor dem Ruin und auch andere Wettbewerber hätten im Gegensatz zum eigenen Konzern defizitär gewirtschaftet.

tmh

Zur Startseite