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Smartphone-Hersteller: Palm verkauft sich selbst

Der verlustreiche Smartphone-Hersteller Palm sucht einen Ausweg aus seiner misslichen Lage. Lenovo und HTC signalisieren ihr Interesse.

Das Unternehmen Palm hat sich nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg selbst zum Verkauf gestellt. Der taiwanesische Rivale HTC und der chinesische Computerhersteller Lenovo hätten bereits Interesse gezeigt, hieß es am Montag. Schon diese Woche könnte Palm demnach die ersten Angebote einsammeln.

Palm steckt in der Klemme: Der Kleincomputer-Pionier droht von Branchengrößen erdrückt zu werden. Palm verliert anhaltend Marktanteile und schreibt trotz des Booms der multifunktionalen Handys rote Zahlen. Apple setzte im wichtigen Weihnachtsgeschäft neunmal so viele seiner iPhones ab. Auch RIM mit seinen Blackberrys spielt in einer ganz anderen Liga. Palm-Chef Jon Rubinstein hatte zuletzt einräumen müssen, dass die Leistung des Unternehmens „sehr enttäuschend“ gewesen sei. Die Geräte liegen wie Blei in den Regalen der Händler. Selbst durch neue Modelle wie dem Pre mit seinem berührungsempfindlichen Bildschirm blieb die erhoffte Wende aus.

Bereits in der vergangenen Woche hatten wiederholte Übernahmespekulationen den arg gebeutelten Börsenkurs von Palm um fast ein Drittel steigen lassen. Größter Anteilseigner ist mit 30 Prozent der Risikokapitalgeber Elevation Partners. Käufer dürften es vor allem auf das neue Handy-Betriebssystem WebOS abgesehen haben.

HTC ist ein Aufsteiger der Branche. Die Taiwanesen verkaufen erfolgreich Handys unter eigenem Namen und fertigen für andere Firmen. So kommt Googles Smartphone Nexus One aus dem Hause HTC. Für chinesische Unternehmen wie Lenovo würde der Kauf den boomenden Markt der multifunktionalen Handys öffnen. Palm ist aktuell gut 870 Millionen Dollar (650 Mio Euro) wert. (dpa)

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