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Wirtschaft: Smartphone statt süße Brause

Apple löst Coca-Cola als wertvollste Marke ab.

Berlin - Das wird Tim Cook guttun: Der Apple-Chef habe nach dem Tod von Firmengründer Steve Jobs vor zwei Jahren ein stabiles Führungsteam installiert und Jobs’ innovativen Ansatz beibehalten. Dieses Lob stammt von Jez Frampton, Chef der US-Unternehmensberatung Interbrand. In der jährlich erstellten Rangliste der wertvollsten Marken der Welt haben Frampton und seine Leute Apple gerade zur Nummer eins gekürt. Und das, obwohl Analysten und Branchenkenner den Kurs des Apple-Managements derzeit eher kritisch sehen. Die beiden Anfang September vorgestellten iPhone-Varianten halten Kritiker für nicht innovativ genug beziehungsweise für zu teuer, um in stark wachsenden Schwellenmärkten wie China ausreichend punkten zu können.

Dessen ungeachtet löst der Technologiekonzern aus dem kalifornischen Cupertino Coca-Cola an der Spitze der Rangliste ab. Auch der Suchmaschinenbetreiber Google schiebt sich noch vor die ur-amerikanische Limonadenmarke, die 13 Jahre in Folge die Nummer eins gewesen war.

Auffällig in der aktuellen Ausgabe der seit 2000 erstellten Rangliste: die hohe Dichte technologielastiger Unternehmen. Sieben der zehn führenden Marken stammen aus dem Tech-Sektor, vier der fünf erfolgreichsten Aufsteiger ebenfalls. „Marken wie Apple und Google und Samsung verändern unser Verhalten: Wie wir einkaufen, wie wir miteinander kommunizieren, sogar, ob wir miteinander reden“, sagte Frampton der „New York Times“. Und so fließen in die Bewertung der Unternehmensberater nicht nur die nackten Geschäftszahlen ein. Zusätzlich betrachten sie, wie stark die jeweilige Marke den Käuferwillen beeinflussen kann und wie sehr sie in der Lage ist, die Marktpreise zu bestimmen.

Deutsche Marken schaffen es in der vorliegenden Rangliste nicht unter die ersten Zehn. Mercedes-Benz, die Hauptmarke des Autoherstellers Daimler, erreicht mit Rang elf ebenso die Vorjahresplatzierung wie BMW als Zwölfter. Zu den größten Aufsteigern zählt das Soziale Netzwerk Facebook, das von 69 auf 52 vorrückt. Nokia hat nach Auffassung der Berater enorm an Ansehen verloren und stürzt von 19 auf 57. Blackberry verabschiedet sich ganz aus den Top 100.

Zu den größten Marken gibt es verschiedene Ranglisten. Bei „BrandZ“ des Marktforschungsunternehmens Millward Brown ist Apple seit 2011 spitze. Bei Ernst & Young, die sich am Börsenwert der Unternehmen orientieren, fiel Apple auf Platz zwei hinter den Ölkonzern Exxon zurück. Simon Frost

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