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Wirtschaft: So liegt man

Teuer ist nicht unbedingt besser: Gute Modelle gibt es ab 200 Euro. Allergiker haben nichts zu befürchten

Wie man sich bettet, so liegt man. Diese Alltagsweisheit klingt nicht nur logisch, sie wurde auch erneut bewiesen. Beim aktuellen Bettdecken-Test der Stiftung Warentest zeigt sich, dass es für die Schlafqualität keineswegs egal ist, unter welcher Decke man seine Nächte verbringt. Getestet wurden 14 Winter-Steppbettdecken. Je sieben mit Daunen- und mit Synthetikfüllung in der Standardgröße von 1,35 Meter Breite und zwei Metern Länge.

Dabei haben die Prüfer nicht geschlafen – jedenfalls nicht nur. Der Aufwand war weit größer: Neben einem subjektiven Praxistest, bei dem vier Frauen und vier Männer das Anschmiegverhalten und den Gesamteindruck der bezogenen Decken beurteilten, gab es noch ein objektives Prüfverfahren. Bei diesem wurden die Gebrauchseigenschaften maschinell gemessen. Mit Hilfe von Wasserdampf wurde wirklichkeitsgetreu simuliert, wie stark der Schlafende unter der jeweiligen Decke schwitzen würde. Ob er Gefahr läuft, zu frieren oder gar auszukühlen, wurde anhand der Wärmeisolierung der Decke im Verhältnis zum Gewicht geprüft. Es zeigte sich, dass eine Daunendecke bei gleicher Füllmenge besser wärmt als eine Synthetikdecke.

Ein weiteres Kriterium war die Haltbarkeit. Alle Modelle wurden einem speziellen Belastungstest unterzogen. Entsprechend der Pflegeanleitung wurden sie außerdem zweimal in der Maschine gewaschen und kamen anschließend in den Trockner. Die Füllung darf sich dabei nicht verschieben, und sie darf ihr Volumen nicht verändern. Auch die Verarbeitung, etwa der Nähte, wurde untersucht.

Die Preisspanne der getesteten Bettdecken liegt für Synthetikmodelle bei 70 bis 129 Euro, bei Daunendecken zwischen 69 Euro und 390 Euro. Sieger im Test mit der Note 2,2 sind zwei Daunendecken: die „Classic Alina 302“ von Billerbeck für 199 Euro und die „Irisette Classic“ für 249 Euro. Es gibt aber noch drei weitere gute Modelle, die nur etwas schlechter abschnitten, darunter die teuerste Daunendecke: „Select“ von Sanders für 390 Euro mit der Note 2,3. Das zweitteuerste Daunenmodell, die „Comfort 3“ von Kauffmann für 269 Euro war die schlechteste im Test und fiel trotz guter Gebrauchseigenschaften mit einer glatten 5,0 durch. Schuld war die mangelhafte Haltbarkeit. Die Decke hielt dem Waschgang nicht stand, die Daunen hatten sich verlagert und waren ungleichmäßig in der Decke verteilt.

Bei den getesteten Synthetikdecken muss man sich mit mittelmäßiger Qualität begnügen, denn sie erhielten durchweg die Wertung „befriedigend“. Die beste unter den Kunststoffdecken, die „Vital Duo“ von Centa-Star, bekam die Note 2,7 und ist für 129 Euro die teuerste unter den Synthetikmodellen. Im Test zeigte sich: Decken aus Naturmaterialien sind hochwertiger als Kunststoffmodelle. Alle Daunenmodelle sind zu mindestens 90 Prozent mit Daunen und mit höchstens zehn Prozent Gänse- oder Entenfedern gefüllt. Daunen haben eine voluminösere, aber auch elastischere Struktur als die flachen Federn. Daune ist auch elastischer als Synthetikfüllungen. Diese Modelle bestehen zu 100 Prozent aus Polyester, und es handelt sich meist um sogenannte Loch-Hohlfasern. Die Außenhüllen aller 14 Modelle bestehen zu 100 Prozent aus Baumwolle.

Allergiker haben nichts zu befürchten. Die getesteten Decken waren allesamt frei von Schadstoffen. Auch mikrobiologisch wurden die Decken als einwandfrei beurteilt, weil sie keine Keime enthielten. Der Test zeigt: Daunendecken sind Kunststoffvarianten überlegen. Bis auf ein Modell schnitten alle besser ab als die Synthetikdecken, weil sie weicher und dicker sind, besser wärmen und die Feuchtigkeit meist wirksamer regulieren. Man schwitzt also weniger unter Daunen und Federn – und damit bettet man sich zweifellos besser.

Larissa Klatt

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