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Ein Hinweisschild weist auf eine Filiale der Bundesagentur für Arbeit.

© dpa

So viele Beschäftigte wie noch nie: Das deutsche Jobwunder geht weiter

Im vergangenen Jahr ist die Gesamtzahl aller Jobs um 232 000 gestiegen - es war der siebte Rekord in Folge. 2014 wächst die Wirtschaft zwar stärker, doch zugleich wachsen die Ansprüche der Firmen an das Personal.

Trotz des nur mäßigen Aufschwungs finden immer mehr Menschen in Deutschland Arbeit. Im gerade abgelaufenen Jahr 2013 ist die Zahl der Erwerbstätigen zum siebten Mal in Folge gewachsen - sie stieg um 232 000 auf den Rekordwert von 41,78 Millionen Arbeitnehmern und Selbstständigen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Allerdings fiel das Plus nicht mehr so stark aus, es lag nur noch bei 0,6 Prozent. Das war halb so viel wie in den beiden Jahren zuvor.

Berlin profitiert von neuen Jobs

Berlin hat in den vergangenen Jahren nach Hamburg am stärksten vom Beschäftigungsaufbau profitiert. Besonders viele neue Jobs entstanden bundesweit in der Bauwirtschaft und in verschiedenen Dienstleistungen. In dem dominierenden Wirtschaftszweig stachen vor allem die unternehmensnahen Dienstleistungen mit einem Plus von 122 000 Beschäftigten (plus 2,2 Prozent) heraus. Mittlerweile verdienen drei von vier Erwerbstätigen ihr Geld im Service-Sektor. Deutlich rückläufig war die Zahl der Beschäftigten in Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei mit einem Minus von 4,6 Prozent.

Die Struktur der Beschäftigung hat sich in den vergangenen Jahren allerdings enorm geändert. Nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung haben atypische Beschäftigungen - also Jobs in der Zeitarbeit, Mini-Jobs, befristete und Teilzeit-Stellen - enorm zugenommen. Zwischen 1995 und 2011 wuchs ihr Anteil an allen Beschäftigungsverhältnissen von 24 auf 37 Prozent.

Erneut pendelten mehr Menschen zur Arbeit nach Deutschland als in die umgekehrte Richtung ins Ausland. Den Saldo bezifferte das Bundesamt auf 64 000. An einem Arbeitsort in Deutschland waren damit 41,84 Millionen Menschen erwerbstätig - auch dies ist eine Steigerung um 0,6 Prozent. Die durchschnittliche Zahl der Erwerbslosen sank nach international vergleichbarer Definition im Jahr 2013 um 1,6 Prozent auf knapp 2,3 Millionen Menschen.

Arbeitslosigkeit dürfte 2014 stagnieren

Für das laufende Jahr erwarten viele Ökonomen einen weiteren Anstieg der Erwerbstätigen. Erstmals könnte im Jahresschnitt die Marke von 42 Millionen durchbrochen werden. Die Arbeitslosigkeit dürfte dabei auf dem Niveau von 2,9 Millionen stagnieren, erwartet etwa das Ifo-Institut. Der Grund: Langzeitarbeitslose, die den größten Anteil der Jobsuchenden stellen, werden trotz des Aufschwungs nicht gebraucht. Statt dessen kommen Deutsche, die bislang nicht gearbeitet haben, sowie Zuwanderer zum Zuge.

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