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So war der Tag: Angst um die Euro-Zone

Enttäuschende Konjunkturdaten aus der Euro-Zone haben die wichtigsten deutschen Aktienindizes am Dienstag ins Minus gedrückt. Der Dax verlor bis zum Abend 0,5 Prozent auf 5643 Punkte.

Enttäuschende Konjunkturdaten aus der Euro-Zone haben die wichtigsten deutschen Aktienindizes am Dienstag ins Minus gedrückt. Der Dax verlor bis zum Abend 0,5 Prozent auf 5643 Punkte. Am Morgen hatte der Leitindex noch an seine Kursgewinne vom Wochenstart angeknüpft und im Hoch mehr als ein Prozent auf 5730 Punkte zugelegt. Der M-Dax der Nebenwerte stieg dagegen um 0,5 Prozent auf 8898 Punkten, und auch der Technologieindex Tec-Dax lag mit 0,7 Prozent im Plus – bei 737 Punkten.

„Der Handel erscheint zwar ruhig, die großen Anleger warten aber auf den US-Markt“, sagte Analyst Christoph Schmidt vom Asset Manager N.M.F. AG. Zudem hätten Konjunkturdaten aus der Euro-Zone das negative Bild verstärkt. Die Wirtschaftsstimmung in der Euro-Zone hat enttäuscht. Der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) zufolge wächst zudem die Gefahr einer Rezession in Europa. „Die Abwärtsrisiken sind erheblich“, sagte S&P-Chefvolkswirt Jean-Michel Six.

Außerdem sei am deutschen Markt die Auktion italienischer Anleihen nicht gut angekommen, sagte ein Händler in Frankfurt. „Die Überzeichnung ist nicht sehr hoch, da scheint der Markt leicht enttäuscht zu sein“, stellte Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, fest. Entscheidend sei aber, dass die Renditen gegenüber der letzten Auktion gesunken seien. Das spreche für eine gewisse Normalisierung. Steigen die Renditen, wird die Finanzierung für das Land deutlich teurer.

Im schwankungsanfälligen Geschäft rutschten die Versorgerwerte ans Dax-Ende: RWE-Aktien verloren laut Händlern ohne neue Nachrichten 2,8 Prozent. Auch Chemiewerte zeigten sich mit einem Abschlag von 0,7 Prozent bei BASF-Titeln laut Händlern „auffällig schwach“. Telekom-Aktien verbilligten sich um ein Prozent. Dem Konzern droht im Griechenlandgeschäft verstärkte Konkurrenz. Aktien der Lufthansa stemmten sich dagegen mit plus 1,9 Prozent an der Dax-Spitze gegen den Trend. Vorstandschef Christoph Franz habe sich in einem Medienbericht positiv geäußert, hieß es.

Die Finanzwerte gaben im Dax ihre anfänglichen Gewinne wieder ab. Die Deutsche Bank notierte 0,4 Prozent niedriger, die Commerzbank verlor 0,1 Prozent. Deutsche Bank und Commerzbank haben seit Monatsbeginn knapp 29 beziehungsweise 23 Prozent an Wert verloren.

Im M-Dax starteten Praktiker-Papiere mit plus 11,3 Prozent einen Erholungsversuch.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,93 (Montag: 1,92) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 129,14 Punkte. Der Bund Future gewann 0,63 Prozent auf 135,23 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4402 (1,4487) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6944 (0,6903) Euro.Tsp

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