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So war der Tag: Angst um Spanien

Die europäische Schuldenkrise hat am Dienstag erneut die Aktienmärkte verunsichert. Der Dax schloss 0,1 Prozent tiefer bei 6688 Zählern.

Die europäische Schuldenkrise hat am Dienstag erneut die Aktienmärkte verunsichert. Der Dax schloss 0,1 Prozent tiefer bei 6688 Zählern. Der M-Dax stieg um 0,3 Prozent auf 9289 Punkte. Für den TecDax ging es um 1,1 Prozent auf 768 Punkte nach unten. Hier belasteten Verluste bei den schwer gewichteten Solarwerten.

Vor allem der rasante Anstieg der Renditen der spanischen Staatsanleihen beunruhigte die Anleger. Das Land hat ein größeres wirtschaftliches Gewicht als Griechenland, Irland und Portugal zusammen. „Die Anleger haben Angst, dass die Lage in Spanien eskalieren könnte“, sagte ein Händler. Auch Italien musste wieder deutlich höhere Risikoprämien zahlen. Positive Konjunkturdaten aus den USA hätten größere Verluste verhindert, sagten Börsianer. So hat sich in den Vereinigten Staaten das Verbrauchervertrauen im November überraschend deutlich aufgehellt.

Die Anleger flüchteten nicht nur aus den Staatsanleihen Spaniens und Italiens, sie ergriffen auch die Flucht aus vielen Bankwerten. In Mailand verloren Intesa SanPaolo 1,8 Prozent, in Madrid BBVA 2,1 Prozent. Die Banken gelten als Achillesferse Spaniens in der Schuldenkrise. Besonders unter Druck standen die Aktien französischer Banken. „Es hat Gerüchte gegeben, dass Standard & Poor’s den Ausblick für Frankreich auf negativ setzen könnte“, sagte ein Händler. Die Ratingagentur wollte dazu nicht Stellung nehmen. Der französische Finanzminister François Baroin erklärte, er sehe kein Risiko der Herabstufung des französischen Kreditratings. Die Aktien der Banken Natixis, Crédit Agricole, Société Générale und BNP Paribas fielen um bis zu 3,6 Prozent. In Frankfurt schlossen die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank 1,8 beziehungsweise 1,4 Prozent im Minus und waren damit Dax-Schlusslichter.

BASF-Aktien führten den Leitindex mit einem Plus von 2,2 Prozent an. Händlern zufolge begrüßten die Anleger, dass der Chemiekonzern mit der britischen Ineos ein gemeinsames Unternehmen für Styrolkunststoffe aufbauen will. Im M-Dax standen die Aktien von Hochtief im Fokus, nachdem die Finanzaufsicht Bafin am Montag das Übernahmeangebot des spanischen Großaktionärs ACS gebilligt hatte. Die Titel gewannen zwei Prozent und machten damit einen Teil der Vortagesverluste wieder gut. Am Montag hatten Anleger darauf gewettet, dass die Bafin das Angebot zurückweist.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,33 (Vortag: 2,39) Prozent.Der Rentenindex Rex kletterte um 0,27 Prozent auf 127,06 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,64 Prozent auf 127,88 Punkte. Der Kurs des Euro setzte seinen Abwärtstrend weiter fort. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,2998 (1,3146) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7693 (0,7607) Euro. Tps

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