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So war der Tag: Anleger bleiben nervös

Der deutsche Aktienmarkt bleibt angesichts der unsicheren Lage im havarierten japanischen Atomkraftwerk nervös. Der Leitindex Dax gab am Dienstag erneut leicht nach und büßte 0,1 Prozent auf 6934 Punkte ein.

Der deutsche Aktienmarkt bleibt angesichts der unsicheren Lage im havarierten japanischen Atomkraftwerk nervös. Der Leitindex Dax gab am Dienstag erneut leicht nach und büßte 0,1 Prozent auf 6934 Punkte ein. Der M-Dax der mittelgroßen Werte lag mit 0,2 Prozent im Plus bei 10 219 Punkten, während es beim Tec-Dax um 0,6 Prozent auf 915 Punkte nach unten ging.

„Die Anleger halten sich wegen der Situation in Japan nach wie vor zurück“, sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Die Probleme in Fukushima könnten noch Monate dauern. Japans Ministerpräsident Naoto Kan bezeichnete die Lage in der Atom-Ruine als „unvorhersehbar“. Im Boden um das Kraftwerk Fukushima I war hochgiftiges, radioaktives Plutonium entdeckt worden. Ein weiteres Problem ist das strahlende Wasser in der Atom-Ruine.

Die Investoren seien daher weiter nervös, sagte Ruland. Darauf deuteten auch die ungewöhnlich niedrigen Umsätze an den Börsen hin. Unterstützung bekam der Dax am Dienstagnachmittag von der US-Börse. Dort legten die Aktien in den ersten Handelsstunden zu.

Größter Verlierer im Dax waren die Titel der Commerzbank, die um 4,3 Prozent fielen. Börsianer verwiesen auf Spekulationen, dass die vom Staat gestützte Bank die von vielen Experten erwartete Kapitalerhöhung bald durchziehen könnte. Ebenfalls im Blickpunkt standen die Titel von Siemens, nachdem der Konzern die Börsenpläne für die Tochter Osram und den erneuten Unternehmensumbau offiziell bekanntgab. Über beide Schritte war zuvor spekuliert wurden. Die Aktie profitierte davon in den vergangenen Tagen – am Dienstag nahmen die Anleger erst einmal Gewinne mit. Der Titel des Dax-Schwergewichts sank um 0,04 Prozent.

An die Dax-Spitze setzten sich die Aktien von Bayer, die wegen positiver Aussagen zum Geschäft in Schwellenländern um 2,3 Prozent stiegen. Der Chemie- und Pharmakonzern will den Umsatz in den sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China bis 2015 von bislang 5,5 Milliarden Euro auf rund zehn Milliarden Euro verdoppeln.

Im M-Dax richtete sich der Fokus auf die Titel von Hugo Boss, die an der Indexspitze um 5,8 Prozent kletterten. Equinet-Analyst Ingbert Faust sprach von einem „sehr starken Ausblick“.

Am Rentenmarkt stagnierte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere bei 3,04 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,09 Prozent auf 121,64 Punkte. Der Bund Future verlor 0,22 Prozent auf 121,42 Punkte. Der Euro stieg im Handelsverlauf zeitweise deutlich über die Marke von 1,41 Dollar, musste zuletzt aber Federn lassen und kostete nur noch 1,4080 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,4066 (Montag: 1,4032) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7109 (0,7127) Euro.

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