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So war der Tag: Anleger schöpfen Hoffnung

Die Atomkatastrophe in Japan hält die Aktienmärkte in Atem: Die anhaltenden Bemühungen um eine Kühlung des beschädigten Unglücksmeilers Fukushima ließen die Kurse nach den jüngsten Verlusten am Donnerstag wieder steigen. Der Dax lag zum Handelsschluss mit 6656 Punkten 2,2 Prozent im Plus.

Die Atomkatastrophe in Japan hält die Aktienmärkte in Atem: Die anhaltenden Bemühungen um eine Kühlung des beschädigten Unglücksmeilers Fukushima ließen die Kurse nach den jüngsten Verlusten am Donnerstag wieder steigen. Der Dax lag zum Handelsschluss mit 6656 Punkten 2,2 Prozent im Plus. Auch der europäische Stoxx-50 und die Wall Street verbuchten Gewinne. Der M-Dax der 70 wichtigsten Nebenwerte legte um 1,8 Prozent auf 9741 Punkte zu, der Tec-Dax stieg um 2,2 Prozent auf 873 Zähler.

„Es gibt die Hoffnung, dass der drohende Super-Gau in Japan doch noch abgewendet werden kann“, sagte ein Händler. „Wie berechtigt diese Hoffnungen sind, weiß derzeit allerdings niemand.“ Insgesamt bleibe die Lage fragil und hänge sehr stark von den jeweiligen Nachrichten ab, sagte Klaus Stabel, Chefanalyst bei ICF.

An der Tokioter Börse hatte der Nikkei-Index 1,4 Prozent im Minus geschlossen – deutlich weniger als am Mittwoch die Wall Street und die Börsen in Europa eingebüßt hatten, deren Verluste sich wie beim Dax auf rund zwei Prozent beliefen. Allerdings zogen viele japanische Anleger ihre Yen aus dem Dollar-Raum ab und trieben damit ihre Landeswährung zum Dollar zeitweise auf ein Rekordhoch. Sie wollen damit den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete sowie die Bewältigung der Atomkatastrophe finanzieren. Japans Notenbank pumpte erneut weitere 45 Milliarden Euro in die Märkte, um Engpässe bei der Liquiditätsversorgung der Unternehmen und Banken zu verhindern. Wirtschaftsminister Kaoru Yosano sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Finanzmärkte in der drittgrößten Volkswirtschaft noch stabil genug seien, um ohne ein G-7-Eingreifen auszukommen. Auch seien keine Stützungskäufe der Regierung am Aktienmarkt nötig.

Auch bei Einzelwerten blieben die Folgen des Japan-Bebens das entscheidende Thema. Die vergleichsweise moderate Schadenschätzung des Risikospezialisten Eqecat hellte die Stimmung für die Versicherer wieder etwas auf. Münchener-Rück- und Hannover-Rück- Aktien legten 4,1 beziehungsweise 3,6 Prozent zu, nachdem sie an den vergangenen fünf Handelstagen jeweils mehr als elf Prozent verloren hatten. Allianz-Titel notierten ebenfalls 4,2 Prozent fester. Stärkster Wert im Dax war Heidelberg-Cement mit 4,7 Prozent. Hier spekulieren Anleger bereits darauf, dass das Unternehmen vom Wiederaufbau in Japan profitieren könnte. Am Dax-Ende notierte Fresenius Medical Care (minus 0,6 Prozent).

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,82 (Mittwoch: 2,83) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 122,99 Punkte. Der Bund Future sank um 0,36 Prozent auf 123,20 Punkte. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,4004 (1,3951) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7141 (0,7168) Euro. Tsp

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