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So war der Tag: Aussicht auf steigende Zinsen

Nach zwei Verlusttagen hat der Dax sich am Donnerstag wieder etwas erholen können. Am Nachmittag bekam er allerdings nach Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Dämpfer.

Nach zwei Verlusttagen hat der Dax sich am Donnerstag wieder etwas erholen können. Am Nachmittag bekam er allerdings nach Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Dämpfer. Bis zum Handelsschluss stieg der deutsche Leitindex um 0,6 Prozent auf 7225 Punkte. Der M-Dax der mittelgroßen Werte schloss unverändert bei 10 182 Punkte und der Tec-Dax gewann 0,5 Prozent auf 902 Punkte. Zwischenzeitlich waren sogar höhere Gewinne möglich, weil sich die Hoffnung auf eine Entspannung der politischen Lage in Libyen verbreitete. Die Arabische Liga führt nach eigenen Angaben unter Beteiligung von Venezuela Verhandlungen über einen Friedensplan für Libyen. „Das mindert die unmittelbare Angst vor einem Ölschock ein wenig, aber wie lange die Entspannung anhält, ist fraglich. Für einen wirklichen Stimmungswechsel bedarf es schon konkreter Ergebnisse“, sagte ein Händler. Doch das Plus schmolz zusammen, nachdem die Währungshüter der EZB zwar ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 1,0 Prozent beließen, aber eine baldige Zinserhöhung nicht ausschlossen. Nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) dürfte ein entsprechender Schritt nun unmittelbar bevorstehen.

Ansonsten sorgte die Berichtssaison für Gesprächsstoff am Aktienmarkt. Für die Beiersdorf-Titel ging es nach erwartungsgemäßen Jahreszahlen auf und ab – am Ende schloss die Aktie auf Vortagesniveau. Der Nivea-Hersteller will trotz eines Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr eine stabile Dividende zahlen. Lufthansa- Aktien setzten sich wegen der Entspannung am Rohölmarkt an die Dax-Spitze und gewannen 2,8 Prozent. Schlechtester Wert im Dax waren MAN-Titel mit einem Kursverlust von 0,9 Prozent. Die Aktien von Pro Sieben Sat 1 Media büßten trotz guter Zahlen und nach anfänglichen Gewinnen 5,1 Prozent ein, was Händler mit fehlenden konkreten Aussagen zur künftigen Geschäftsentwicklung und mit Gewinnmitnahmen begründeten.

Ähnlich sah das Bild beim Autozulieferer Continental mit minus 2,8 Prozent aus. Hier überwog ein Pressebericht die guten Zahlen, dem zufolge der Familienkonzern Schaeffler Pläne zum Verkauf von Aktien seiner Tochter Continental konkretisiert. Im Tec-Dax bescherte ein Auftrag den Solarworld-Aktien Gewinne von 1,8 Prozent. Händler nannten die Meldung, dass der Solarkonzern Module mit einer Gesamtleistung von 11,6 Megawatt an das Stadtwerk von Los Angeles liefern wird, als Kurstreiber.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,92 (Vortag: 2,86) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,17 Prozent auf 122,30 Punkte. Der Bund Future verlor 0,58 Prozent auf 123,15 Punkte. Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3850 (Mittwoch: 1,3809) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7220 (0,7242) Euro. Tsp

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