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So war der Tag: Dax fällt unter 6000 Punkte

Die Sorge über die Verschuldung im Euro-Raum hat am Mittwoch neue Nahrung erhalten und den deutschen Aktienmarkt weiter belastet. Nach kräftigen Verlusten bereits am Vortag schloss der Dax erstmals seit Ende März wieder unter der Marke von 6000 Punkten.

Die Sorge über die Verschuldung im Euro-Raum hat am Mittwoch neue Nahrung erhalten und den deutschen Aktienmarkt weiter belastet. Nach kräftigen Verlusten bereits am Vortag schloss der Dax erstmals seit Ende März wieder unter der Marke von 6000 Punkten. „Der Handel war sehr nervös“, sagte Analyst Christoph Schmidt von der Wertpapierhandelsbank N.M.F. AG. Der Dax verlor 0,8 Prozent auf 5958 Punkte. Der M-Dax der Nebenwerte büßte zwei Prozent auf 7985 Punkte ein, der Tec-Dax gab ebenfalls um zwei Prozent auf 773 Punkte nach. Auch die Börsen in London und Paris schlossen schwach. In den USA zeigten sich die wichtigsten Indizes mit bis zu 0,4 Prozent im Minus.

Am Mittag hatten noch Gerüchte für Entspannung gesorgt, die Europäische Zentralbank (EZB) erwäge einen Ankauf griechischer Staatsanleihen. Im Tagesverlauf drückten aber neue Spekulationen über eine drohende Abstufung Portugals durch die Ratingagentur Moody's auf die Kurse. „Die sogenannten PIIGS, Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien, sind erneut das Hauptthema gewesen. Es wird zum Teil deutlich gegen vermeintlich schwache Länder geschossen, damit die Renditen steigen und da leidet die Stimmung am Aktienmarkt ganz erheblich drunter“, sagte Marktexperte Schmidt. „Die Unsicherheiten werden bestehen bleiben, bis die europäischen Regierungen das Hilfspaket abgesegnet haben“, sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research zu Griechenland. Die Unruhe der Anleger zeigte sich Händlern zufolge auch am Kursrutsch des Euro. Das vertreibt Helaba-Analyst Christian Schmidt zufolge Anleger von außerhalb der Euro-Zone. „In Dollar betrachtet ist der Dax noch schwächer. Ausländische Anleger sind deshalb geneigt, sich abzusichern und Geld vom Tisch zu nehmen.“

Teilweise positive Konjunkturdaten aus den USA und starke Quartalsberichte deutscher Großkonzerne konnten dem Markt keinen Auftrieb geben. Sowohl die Aktien des Konsumgüterherstellers Henkel als auch die der Allianz gaben trotz überraschend positiver Zahlen nach. Die Titel der Allianz büßten trotz eines gestiegenen operativen Gewinns 0,2 Prozent ein. Einzig BMW-Aktien profitierten von der Zahlenvorlage und legten um 0,4 Prozent zu. Nach einem Minus am Vortag von fast fünf Prozent gaben Lufthansa-Aktien um weitere zwei Prozent nach.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,49 (Vortag: 2,58) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,16 Prozent auf 125,92 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,73 Prozent auf 126,42 Punkte. Der Kurs des Euro fiel unter 1,29 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit März 2009: Die EZB hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2924 (1,3089) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7738 (0,7640) Euro. Tsp

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