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So war der Tag: Dax fällt unter 6000 Punkte

Die Enttäuschung über den G20-Gipfel und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Griechenland haben den Dax am Freitag tief ins Minus gedrückt. Der deutsche Leitindex schloss 2,7 Prozent schwächer bei 5966 Punkten, nachdem er an den vergangenen beiden Handelstagen noch etwas mehr als fünf Prozent zugelegt hatte.

Die Enttäuschung über den G20-Gipfel und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Griechenland haben den Dax am Freitag tief ins Minus gedrückt. Der deutsche Leitindex schloss 2,7 Prozent schwächer bei 5966 Punkten, nachdem er an den vergangenen beiden Handelstagen noch etwas mehr als fünf Prozent zugelegt hatte. Auf Wochensicht büßte das Börsenbarometer damit knapp sechs Prozent ein. Der M-Dax gab am Freitag um 0,7 Prozent auf 9077 Punkte nach. Der Tec-Dax behauptete sich hingegen dank fester Solarwerte mit einem Plus von rund einem Prozent bei 707 Punkten.

Devisenexperte Sebastian Sachs vom Bankhaus Metzler zeigte sich enttäuscht vom zweitägigen Treffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Cannes. So habe man die Entscheidung über die Rolle des Internationalen Währungsfonds (IWF) beim erweiterten Rettungsfonds EFSF auf den Februar vertagt. Die Hoffnung, dass die Politik ein klares Signal in der Schuldenkrise gibt, wurde nicht erfüllt.

Die Titel der Deutschen Bank litten unter der negativen Branchenstimmung und büßten 3,1 Prozent ein. In Cannes wurden laut Bundeskanzlerin Angela Merkel neue Regeln für systemrelevante Banken beschlossen. Zu den 29 weltweit betroffenen Finanzinstituten, die ihr Kapital stärken müssen, gehören demnach auch die Deutsche Bank und die Commerzbank. Eine positive Reaktion auf die Pläne der G20 zeigten dagegen die Aktien der Deutschen Börse, die mit plus 1,5 Prozent bis zuletzt zu den Gewinnern gehörten. Händler verwiesen darauf, dass es wohl keine weltweite Finanztransaktionssteuer geben werde.

Verschnupft reagierte die Börse dagegen auf die Pläne des US-Chipherstellers Advanced Micro Devices (AMD), weltweit jeden zehnten Mitarbeiter zu entlassen. Die Aktie büßte gut 0,8 Prozent ein. Der Stellenkahlschlag ist die erste große Strategieentscheidung des neuen Vorstandschefs Rory Read, der den angeschlagenen Konzern seit August führt. Bis Anfang 2012 setzt er nun rund 1200 Angestellte vor die Tür.

Die Bilanz des staatlich gestützten Versicherers AIG kam bei den Anlegern ebenfalls nicht gut an. Das Unternehmen rutschte noch tiefer in die roten Zahlen – Abschreibungen auf die Flugzeugleasing-Tochter und das Asien-Geschäft drückten den Verlust im dritten Quartal auf 4,1 Milliarden Dollar von 2,5 Milliarden im Jahr zuvor. AIG-Aktien verloren 3,5 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,68 (Vortag: 1,66) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg minimal um 0,01 Prozent auf 130,62 Punkte. Der Bund Future legte um 0,61 Prozent auf 137,71 Punkte zu. Der Euro stand zuletzt bei 1,3752 US-Dollar. Davor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs unverändert zum Vortag auf 1,3773 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7261 Euro gekostet. Tsp

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