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So war der Tag: Deutlich unter Druck

Die Furcht vor einem bevorstehenden Austritt Griechenlands aus der Euro- Zone hat den Finanzmärkten in Europa und den USA am Mittwoch heftig zugesetzt. Der Euro fiel erstmals seit August 2010 unter die Marke von 1,26 Dollar und kostete zeitweise nur noch 1,2562 Dollar.

Die Furcht vor einem bevorstehenden Austritt Griechenlands aus der Euro- Zone hat den Finanzmärkten in Europa und den USA am Mittwoch heftig zugesetzt. Der Euro fiel erstmals seit August 2010 unter die Marke von 1,26 Dollar und kostete zeitweise nur noch 1,2562 Dollar. Der Dax schloss mit einem Abschlag von 2,3 Prozent bei 6285 Punkten und beendete damit jäh seine zweitägige Aufwärtsbewegung. Der M-Dax sank um 1,9 Prozent auf 10 228 Punkte, und der Tec-Dax verlor 1,5 Prozent auf 750,96 Punkte.

Die Finanzmärkte kalkulierten jetzt mit einem Austritt Griechenlands, sagte ein Händler in New York. Auch ein Ausscheiden anderer Länder aus der Euro-Zone, wie etwa Spanien, werde nun von Investoren in den Kursen berücksichtigt. Eine Arbeitsgruppe der Euro-Länder forderte die Regierungen auf, nationale Notfallpläne für den Fall eines Abschieds Griechenlands aus dem Euro auszuarbeiten, wie aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen in Brüssel verlautete. Die Europäische Zentralbank (EZB) richtet einem Zeitungsbericht zufolge eigens einen Krisenstab ein. Für Nervosität sorgte auch das am Abend anstehende Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU.

Im Dax schloss nur ein Papier im Plus: Die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius gewannen 0,05 Prozent. Vor allem Finanzwerte gaben kräftig nach. Die Aktien der Commerzbank verloren 2,8 Prozent. Dazu trugen auch Aussagen von Commerzbank-Chef Martin Blessing auf der Hauptversammlung bei: Die Rahmenbedingungen für das Bankengeschäft blieben bis auf Weiteres eine Herausforderung, sagte er den Aktionären. Auch die Titel der Deutschen Bank verloren 2,8 Prozent.

Im Gegenzug flüchteten Anleger einmal mehr in Bundesanleihen – obwohl sie bei der jüngsten Auktion nicht einen Cent Zinsen dafür erhielten, der Bundesrepublik Geld zu leihen. Bei der Versteigerung von Bundesschatzanweisungen betrug der Zinskupon null Prozent. Zugleich sank die Rendite der Papiere mit 30-jähriger Laufzeit erstmals unter zwei Prozent.

Facebook gerät immer stärker unter Druck. Medienberichten zufolge reichten drei US-Investoren bei einem Bundesgericht in Manhattan Klage gegen das soziale Netzwerk sowie die Banken ein, die den Börsengang begleiteten. Auslöser seien Berichte gewesen, die Investmenthäuser Morgan Stanley und Goldman Sachs hätten unvorteilhafte Änderungen an Analysen zu Facebook nur unzureichend veröffentlicht, meldete das „Wall Street Journal“.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,18 Prozent am Vortag auf 1,16 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,21 Prozent auf 133,86 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,29 Prozent auf 143,90 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2659 (Dienstag: 1,2768) Dollar fest. Die US-Währung kostete damit 0,7899 (0,7832) Euro. Tsp

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