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So war der Tag: Die Lage ist angespannt

Die Zurückhaltung der Anleger vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed hat für Verluste am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Ein negativ aufgenommener IWF-Bericht zu den europäischen Banken sorgte für zusätzliche Belastung.

Die Zurückhaltung der Anleger vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed hat für Verluste am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Ein negativ aufgenommener IWF-Bericht zu den europäischen Banken sorgte für zusätzliche Belastung. Der Dax ging am Mittwoch mit einem Minus von 2,5 Prozent auf 5433 Punkte aus dem Handel, nachdem er am Vortag noch ein deutliches Plus eingefahren hatte. Der M-Dax verlor zur Wochenmitte 1,7 Prozent auf 8724 Punkte, der Tec-Dax gab um 1,3 Prozent auf 687 Punkte nach.

Das Warten auf den Fed-Zinsentscheid lasse Anleger vorerst an der Seitenlinie stehen, sagte Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. Ein weiterer Marktteilnehmer sagte, es werde eingepreist, dass die US-Notenbank wahrscheinlich nichts oder nur wenig Neues verkünden werde. Belastet habe zudem ein Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF), wonach die Euro-Schuldenkrise bei den Banken in der EU bislang mit etwa 300 Milliarden Euro zu Buche schlägt. Auch das hebe die Stimmung nicht gerade, sagte er.

Einer der schwächsten Dax-Werte waren die Titel der Lufthansa mit minus fünf Prozent. Sie setzten damit ihre am Vortag nach einer Gewinnwarnung begonnene Talfahrt fort. Hinzu kam ein negativer Kommentar der Deutschen Bank. Nach Meinung von Analyst Michael Kuhn kommt der Abschwung bei der Fluggesellschaft schneller und stärker als von ihm erwartet. Spitzenreiter im Leitindex waren dagegen die Metro-Aktien, die sich um zwei Prozent Euro verteuerten. Laut Commerzbank-Analyst Jürgen Elfers habe sich Metro-Chef Eckhard Cordes wohl die Rückendeckung der Arbeitnehmervertreter gesichert.

Auch die MAN-Papiere stemmten sich mit plus 0,7 Prozent gegen den schwachen Markt. Überdurchschnittlich zeigten sich die SAP-Aktien nach positiven Zahlen des US-Konkurrenten Oracle.

Im M-Dax stürzten die Papiere von Stada nach angekündigten Abschreibungen um 19,2 Prozent ab. Der Generikahersteller gibt die Hoffnung auf eine Begleichung seiner Forderungen bei serbischen Großhändlern auf und nimmt dafür Wertberichtigungen in Kauf. Insgesamt schrieb das Unternehmen nach eigenen Angaben 97 Millionen Euro vor Steuern ab. Die Titel des Fahrradherstellers Derby Cycle schossen im S-Dax um mehr als zwölf Prozent nach oben. Zuvor hatte die niederländische Pon Holding dem Index-Neuling eine Übernahmeofferte unterbreitet.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,61 (Vortag: 1,59) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 130,36 Punkte. Der Bund Future legte um 0,26 Prozent auf 137,80 Punkte zu. Der Kurs des Euro legte zuletzt wieder zu und lag bei 1,3720 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,3636 (1,3710) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7334 (0,7294) Euro. Tsp

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