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So war der Tag: Die Nerven liegen blank

Auf dem internationalen Börsenparkett liegen die Nerven blank. Das rasante Auf und Ab an den Weltbörsen hat auch den deutschen Leitindex Dax voll erfasst: Das Börsenbarometer verlor am Dienstag zeitweise mehr als sieben Prozent – und erreichte am Ende fast genau den Vortagswert.

Auf dem internationalen Börsenparkett liegen die Nerven blank. Das rasante Auf und Ab an den Weltbörsen hat auch den deutschen Leitindex Dax voll erfasst: Das Börsenbarometer verlor am Dienstag zeitweise mehr als sieben Prozent – und erreichte am Ende fast genau den Vortagswert. Der Dax schloss mit 0,1 Prozent im Minus bei 5917 Punkten. Deutlich wird die ausgeprägte Unsicherheit an den extremen Ausschlägen des Leitindex: Zwischen dem Hoch und dem Tief lagen im Tagesverlauf mehr als 500 Punkte. Auf europäischer Bühne beendeten die wichtigsten Indizes den Handel höher. Der EuroStoxx 50 gewann 0,3 Prozent auf 2294 Punkte. Der FTSE-100 an der Börse in London schloss 1,9 Prozent höher als am Vortag, auch der Pariser CAC-40 verbuchte zum Schluss ein Plus von 1,6 Prozent.

Händlern zufolge sorgte ein freundlicher Auftakt an der Wall Street am Nachmittag dafür, dass sich die Kurse von den zuvor erreichten Tiefs erholten. Schnäppchenjäger nutzten demnach die Kurse zum Einstieg. Investoren warteten aber auch auf die am Abend anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed und deren mögliche Reaktionen auf die Lage an den Finanzmärkten.

Die Indizes aus der zweiten Reihe beendeten im Sog dessen aber ihre zehntägige Durststrecke. Der zuvor noch zeitweise um knapp 6 Prozent abgerutschte M-Dax schloss 2,9 Prozent höher bei 8783 Punkten. Der Tec-Dax gewann 3,16 Prozent auf 700,99 Punkte.

Die hohe Nervosität der Anleger zeigte sich insbesondere am V-Dax, der die Schwankungsbreite des Leitindex abbildet. Er erreichte am Dienstag den höchsten Stand seit 2009, als die Wirtschaftskrise nach der Lehman-Pleite abflaute. Chefvolkswirt Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank sagte mit Blick auf die aktuellen Kurskapriolen: „Es ist kein rationaler, sondern ein emotionaler Markt.“ Es sei eine Situation eingepreist worden, die so gar nicht eingetreten sei.

Zyklische Industrie- und Technologiewerte gehörten nach den kräftigen Verlusten der vergangenen Tage zu den größten Gewinnern. BMW-Aktien etwa kletterten als Spitzenwert um 6,3 Prozent. Aktien des Halbleiterkonzerns Infineon rückten um 6,2 Prozent vor.

RWE rutschten nach ihrem Halbjahresbericht auf den tiefsten Stand seit Ende 2003 und schlossen am Dax-Ende 6,3 Prozent tiefer. Titel des Konkurrenten Eon standen dem nur wenig nach und büßten fast sechs Prozent ein. Im M-Dax sprangen Leoni-Titel um 11,42 Prozent hoch und waren damit bester Indexwert.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,07 (Vortag: 2,15) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,29 Prozent auf 127,79 Punkte. Der Bund Future verlor 0,53 Prozent auf 132,38 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,4267 (Montag: 1,4225) Dollar festgesetzt. Tsp

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