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So war der Tag: Die Unsicherheit ist wieder da

Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag wegen der weiterhin unsicheren Situation rund um Griechenland nachgegeben. Belastend wirkte zudem die Ankündigung der US- Ratingagentur Moody's, die Kreditwürdigkeit von weit mehr als 100 Geldinstituten auf den Prüfstand zu stellen.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag wegen der weiterhin unsicheren Situation rund um Griechenland nachgegeben. Belastend wirkte zudem die Ankündigung der US- Ratingagentur Moody's, die Kreditwürdigkeit von weit mehr als 100 Geldinstituten auf den Prüfstand zu stellen. Bis zum Handelsschluss erholte sich der Dax, schaffte es aber nicht zurück ins Plus. Er schloss 0,1 Prozent niedriger als am Vortag bei 6751 Punkten. Für den M-Dax ging es um 0,5 Prozent auf 10 296 Punkte nach unten. Der Tec-Dax gab 1,1 Prozent ab und sank auf 772 Punkte.

„Die Anleger haben allmählich die Nase voll. Sie haben Angst, dass das Rettungspaket erst nach den Wahlen in Griechenland im April verabschiedet wird. Das würde bis dahin weiter Unsicherheit bedeuten, und das will der Markt einfach nicht“, sagte ein Händler. Die Euro- Gruppe hatte am Mittwoch eine Entscheidung über das öffentliche Kreditpaket für Griechenland auf Montag vertagt. Vor allem zwischen Deutschland und Griechenland war der Ton rauer geworden. Deutschland und die anderen nördlichen Geber-Staaten Niederlande und Finnland hatten als Drohung Euro-Kreisen zufolge eine Verschiebung des gesamten Pakets bis nach der Wahl in den Raum gestellt.

Die Nervosität schlug sich auch in der steigenden Volatilität an den Märkten nieder. Der europäische Volatilitätsindex V-Stoxx kletterte in der Spitze auf ein Vier-Wochen-Hoch. Das Stimmungsbarometer wird auf Basis der Verkaufs- und Kaufoptionen auf die im Euro-Stoxx50 vertretenen Werte berechnet. Bankentitel litten unter der Moody's-Ankündigung: Commerzbank-Titel verloren 1,7 Prozent, Deutsche-Bank-Aktien retteten einen kleinen Kursgewinn von 0,2 Prozent.

K+S rutschten mit einem Minus von rund zwei Prozent zeitweise ans Dax-Ende. Händler führten die Kursverluste auf Zahlen des US- Wettbewerbers Intrepid Potash zurück, die im vierten Quartal enttäuscht hätten.

Unter Druck gerieten die Papiere der Lufthansa, sie fielen um 0,7 Prozent. Händlern zufolge belastete der Streik am Frankfurter Flughafen die Papiere. Die Ausfälle am Donnerstag könnten das operative Ergebnis mit zehn Millionen Euro belasten, berechnete Analyst Jochen Rothenbacher von Equinet.

Kabel Deutschland gewannen an der M-Dax-Spitze 2,4 Prozent, nachdem sie am Mittwoch bereits stark gefragt waren. Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber verzeichnete im dritten Geschäftsquartal einen Umsatz- und Gewinnanstieg. Positiv hob ein Händler den Ausblick hervor.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite deutlich auf 1,50 (Vortag: 1,60) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,49 Prozentpunkte auf 131,12 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,17 Prozent zu auf 139,32 Punkte. Der Euro notierte schwächer: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2982 (Mittwoch: 1,3092) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7703 (0,7638) Euro. Tsp

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