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So war der Tag: Dünne Luft

Der Dax ist am Mittwoch trotz Hoffnungen auf entschiedene Maßnahmen gegen die Schuldenkrise zeitweise wieder ins Minus gerutscht. Händler verwiesen darauf, dass nach der zuletzt starken Kursentwicklung die Luft nach oben dünner werde.

Der Dax ist am Mittwoch trotz Hoffnungen auf entschiedene Maßnahmen gegen die Schuldenkrise zeitweise wieder ins Minus gerutscht. Händler verwiesen darauf, dass nach der zuletzt starken Kursentwicklung die Luft nach oben dünner werde. Bis zum Abend konnte sich der deutsche Aktienmarkt aber wieder erholen. Der deutsche Leitindex notierte zum Handelsschluss 0,3 Prozent im Plus bei 6354 Punkten. An den vorangegangenen beiden Handelstagen hatte er um mehr als drei Prozent zugelegt und den höchsten Stand seit Ende Oktober erreicht. Der Tec-Dax gewann 1,5 Prozent auf 744 Punkte, während der M-Dax der mittelgroßen Werte 0,3 Prozent tiefer bei 9752 Punkten stand.

Händlern zufolge stützte vor allem die Meldung den Markt, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Kreditfazilitäten massiv ausweiten will. Der Fonds dürfte bis zu 600 Milliarden Dollar an neuen Finanzreserven benötigen, verlautete aus Kreisen der Organisation. Binnen zwei Jahren könne die Summe sogar auf eine Billion Dollar anwachsen. Für Nervosität am Markt sorgte aber die nächste Verhandlungsrunde zwischen Griechenland und seinen Gläubigern. Vertreter des Internationalen Bankenverbands IIF und der griechischen Regierung setzten im Tagesverlauf ihre Gespräche über eine Beteiligung des Privatsektors am zweiten Hilfsprogramm für Athen fort.

Kaum positiv wirkten indes die über den Erwartungen liegenden Ergebnisse der US-Investmentbank Goldman Sachs. Das Finanzinstitut hat im vierten Quartal einen Gewinneinbruch verbucht, die Markterwartungen jedoch übertroffen. Deutsche Banken sorgten mit eigenen Nachrichten für Kursbewegungen: Die Papiere der Commerzbank gaben am Dax-Ende 1,7 Prozent ab. Der zweitgrößten deutschen Bank droht angeblich eine größere Kapitallücke als bisher erwartet und wegen der unsicheren Zukunft der Tochter Eurohypo eine schlechtere Bonitätsnote bei der Ratingagentur Moody's. Beides belastete den Kurs nach Einschätzung von Händlern. Die Titel von Thyssen-Krupp sanken um 1,6 Prozent. Es half ihnen nicht, dass der Stahlkonzern in Reaktion auf gegenteilige Marktgerüchte seinen Ausblick für das erste Geschäftsquartal wiederholt hatte. Infineon-Aktien verteuerten sich dank guter Quartalszahlen des niederländischen Chipindustrie-Ausrüsters ASML um 2,9 Prozent. Dagegen büßten Aixtron-Titel zunächt an Wert ein – stiegen aber bis zum Handelsschluss wieder um 0,3 Prozent.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,47 (Vortag 1,46) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel indes um 0,13 Prozent auf 131,43 Punkte. Der Bund-Future kletterte um 0,11 Prozent auf 139,84 Punkte. Auch der Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2831 (Dienstag: 1,2790) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7794 (0,7819) Euro. Tsp

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