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So war der Tag: Enttäuschte Hoffnungen

Die Hoffnung auf einen großen Befreiungsschlag in der Euro-Schuldenkrise wird enttäuscht. An den Aktienmärkten machte sich schon am Montag Ernüchterung breit – obwohl der EU-Gipfel erst am kommenden Wochenende stattfindet.

Die Hoffnung auf einen großen Befreiungsschlag in der Euro-Schuldenkrise wird enttäuscht. An den Aktienmärkten machte sich schon am Montag Ernüchterung breit – obwohl der EU-Gipfel erst am kommenden Wochenende stattfindet. Die Bundesregierung dämpfte die Erwartungen. Sie rechne nicht mit einer Lösung aller Probleme. „Das sind wichtige Arbeitsschritte auf einem langem Weg“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Dieser Weg werde mit Sicherheit weit bis ins nächste Jahr hineinreichen.

So viel Geduld kann die Börse nicht aufbringen: Der Dax rutschte nach einem freundlichen Start im Handelsverlauf um 1,8 Prozent auf 5859 Punkte ab. Der M-Dax verlor 1,6 Prozent auf 8886 Zähler, der Tex-Dax 1,6 Prozent auf 680 Punkte. Auch die US-Börsen eröffneten schwächer.

Analyst Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel sprach von einem „nervösen Hin und Her“ am deutschen Aktienmarkt. Die Anleger seien wieder zunehmend verunsichert, nachdem der Dax zuletzt innerhalb von fast zwei Wochen immerhin um beinahe 1000 Punkte zugelegt hatte.

Stärkster Wert im Dax war die Aktie von SAP, die 0,2 Prozent zulegte. Zu den am meisten gefragten Werten im Dax gehörten zunächst auch die Aktien von Heidelberg-Cement. Gegen Abend rutschten die Papiere aber ebenfalls um 1,9 Prozent ins Minus. Die Aktien von Infineon holten nach den Freitagsverlusten im Sog enttäuschender Aussagen zum Quartalsergebnis zunächst wieder etwas auf. Zuletzt fielen sie aber wieder um 0,1 Prozent. Auf der Verliererseite standen erneut auch Finanzwerte: Commerzbank-Titel verloren mit Abstand am meisten: knapp 5,7 Prozent. Die Aktien der Deutschen Bank gaben 3,1 Prozent ab, die der Allianz 1,9 Prozent.

Gefragt waren im M-Dax Papiere von Deutz. Finanzchefin Margarete Haase hatte in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ erklärt, das Geschäft laufe bisher hervorragend. Das Unternehmen scheine auch für konjunkturelle Unsicherheiten gut gerüstet zu sein, urteilte ein Händler. Im M-Dax gingen ebenfalls die Papiere von Wacker Chemie auf Erholungskurs. Sie profitierten Händlern zufolge von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Bis zu sechs Prozent gewann die Aktie, die seit Ende Juli mehr als 42 Prozent eingebüßt hatten. Im Tec-Dax machten die Anleger bei den Solarwerten Kasse. Größter Verlierer waren hier die Aktien von Solarworld mit einem Minus von 12,7 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,97 (Freitag: 1,95) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,18 Prozent auf 128,65 Punkte. Der Bund Future gewann 0,77 Prozent auf 134,43 Punkte. Der Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3776 (1,3807) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7259 (0,7243) Euro. dpa

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