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So war der Tag: Euro-Krise lässt Kurse purzeln

Eine drohende Eskalation der Euro-Krise hat Investoren am Montag aus riskant eingestuften Anlagen flüchten lassen. Der Euro fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar.

Eine drohende Eskalation der Euro-Krise hat Investoren am Montag aus riskant eingestuften Anlagen flüchten lassen. Der Euro fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar. Aktien rutschten europaweit ab. Am Rentenmarkt setzte dagegen der Bund-Future seinen Anstieg fort; der gerne als sicherer Hafen angesteuerte Kontrakt markierte mit 143,46 Punkten erneut ein Rekordhoch.

„Zur Lösung der Griechenland-Problematik bedarf es eines Wunders“, sagte ein Börsianer. Wahrscheinlicher sei jedoch ein sich unendlich in die Länge ziehender Prozess mit weiteren Sondergipfeln und verzweifelten Versuchen der Politiker, es doch noch irgendwie hinzubekommen. Staatspräsident Karolos Papoulias wollte am Montagabend noch einmal versuchen, die wichtigsten Parteien des Landes auf eine gemeinsame Regierung einzuschwören.

Angesichts dieser Gemengelage rutschte der Dax am Montag um 1,9 Prozent auf 6451 Punkte ab. Der EuroStoxx50 fiel um 2,3 Prozent auf 2205 Punkte, zeitweise notierte der Index so niedrig wie zuletzt vor der ersten Drei-Jahres-Geldspritze der Europäischen Zentralbank. Auch am Rohstoffmarkt purzelten die Preise; Öl, Industriemetalle und Gold gaben besonders stark nach. Der M-Dax der Nebenwerte verlor am Montag 1,8 Prozent auf 10 363 Punkte und der Tec-Dax sank um 1,4 Prozent auf 771 Punkte.

Die hohe Nervosität der Investoren spiegelte sich in den Volatilitätsindizes V-Dax und V-Stoxx wider. Diese schossen in der Spitze um jeweils mehr als 13 Prozent in die Höhe. Die Zeit der schwankenden Kurse sei noch längst nicht vorbei, warnte Franz Wenzel, Chef-Anlagestratege bei Axa Investment Managers.

Bankenwerte gerieten europaweit unter Druck. Die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank gaben 4,1 beziehungsweise 2,7 Prozent nach. Der Sektor wurde Börsianern zufolge neben der Unsicherheit über die Zukunft Griechenlands auch von der Schieflage vieler spanischer Banken belastet. Anleger werteten die Bemühungen der Regierung in Madrid zur Stabilisierung der Banken als unzureichend.

Auch Infineon fielen mit einem Abschlag von 3,3 Prozent auf. Konzernchef Peter Bauer wird zum Ende des laufenden Geschäftsjahres aus gesundheitlichen Gründen aus dem Vorstand ausscheiden. Die Furcht vor einer weiteren Abkühlung der chinesischen Konjunktur setzte konjunkturabhängige Werte unter Druck. Die Aktien von Bauindustriezulieferern wie Heidelberg-Cement oder Lafarge sowie Stahlwerten wie Thyssen-Krupp oder Arcelor-Mittal verloren deutlich.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,23 Prozent am Freitag auf 1,17 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,21 Prozent auf 133,86 Punkte. Die EZB setzte den Euro-Referenzkurs auf 1,2863 (Freitag: 1,2944) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7774 (0,7726) Euro.Tsp

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