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So war der Tag: Horror-Woche wettgemacht

Der deutsche Aktienmarkt lebt weiter von der Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenkrisen in Europa und hat sein kräftiges Minus der Vorwoche schnell wieder wettgemacht. Fast den ganzen Tag über notierte er drei bis vier Prozent fester als am schon sehr guten Montag und schloss schließlich sagenhafte 5,29 Prozent fester bei 5628 Punkten.

Der deutsche Aktienmarkt lebt weiter von der Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenkrisen in Europa und hat sein kräftiges Minus der Vorwoche schnell wieder wettgemacht. Fast den ganzen Tag über notierte er drei bis vier Prozent fester als am schon sehr guten Montag und schloss schließlich sagenhafte 5,29 Prozent fester bei 5628 Punkten. Der M-Dax mittelgroßer Werte stand bei Börsenschluss 5,02 Prozent höher bei 8628 Punkten, und der Tec-Dax rückte um 4,46 Prozent vor auf 689 Punkte.

„Die Börsen leben derzeit ausschließlich von der Hoffnung auf eine schnelle Lösung des Griechenland-Problems“, sagte Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. Investoren nutzten jede optimistische Äußerung, um die teilweise stark unterbewertet erscheinenden Aktien zu kaufen. Bei negativen Stimmen setzten aber sofort wieder Gewinnmitnahmen ein, so dass die Stimmung sehr fragil sei. Das drücke sich in den anhaltend starken Kursschwankungen, der sogenannten Volatilität, aus. Hinzu komme „Window-Dressing“, nachdem einige institutionelle Anleger versuchen, ihre Bilanzen zum Quartalsende noch aufzupolieren. Ein weiterer Börsianer nennt die Politik, die wieder extrem viel Liquidität in den Märkte pumpe und die Kurse treibe.

Wie schon am Vortag bleiben die zuvor gemiedenen und sehr deutlich gedrückten Finanzwerte die Zugpferde des Marktes: An der Dax-Spitze verteuerten sich die Aktien des Branchenprimus Deutsche Bank um 12,62 Prozent auf 28,28 Euro, die Anteile am größten deutschen Versicherer Allianz legten 4,4 Prozent auf 70,18 Euro zu. Händler sprachen zum einen von einer Reaktion, nachdem der europäische Bankenindex seit März mit einem Minus von bis zu 47 Prozent den stärksten Einbruch erlebt hat. Zudem stützten die anhaltenden Spekulationen über eine Rekapitalisierung europäischer Banken die meisten Finanzwerte. Auch die Börsen in London und Paris schlossen fester.

Autowerte setzten nach ihrer zuletzt ebenfalls schlechten Kursentwicklung auch zu einem Befreiungsschlag an. Die MAN-Aktien sprangen nach der Genehmigung aus Brüssel für die Mehrheitsübernahme durch Volkswagen (VW) um bis zu neuneinhalb Prozent nach oben. Auch die Anteile am Wolfsburger Autokonzern VW verteuerten sich um sechs Prozent. Die Genehmigung komme zwar nicht überraschend, hieß es am Markt, sie wirke aber doch positiv. Daimler-Papiere legten nach einer positiven Studie sieben Prozent zu.

Am deutschen Rentenmarkt sprang die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,66 (Montag: 1,57) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,53 Prozent auf 129,81 Punkte. Der Bund Future sank um 1,09 Prozent auf 135,78 Punkte. Der Eurokurs stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3579 (1,3500) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7364 (0,7407) Euro. dpa

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