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So war der Tag: Nervosität und Gerüchte

Gerüchte über eine Einigung auf eine griechische Regierungskoalition haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag wieder in die Gewinnzone verholfen. Nach einem erneut nervösen Handel drehte der Dax mit einem Aufschlag von zuletzt 0,7 Prozent auf 6518 Punkte ins Plus.

Gerüchte über eine Einigung auf eine griechische Regierungskoalition haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag wieder in die Gewinnzone verholfen. Nach einem erneut nervösen Handel drehte der Dax mit einem Aufschlag von zuletzt 0,7 Prozent auf 6518 Punkte ins Plus. Der M-Dax erholte sich und stieg um 0,4 Prozent auf 10 489 Punkte. Der Tec-Dax kletterte um ein Prozent auf 775 Punkte.

Analyst Christoph Schmidt von N.M.F. AG sagte: „Im derzeit nervösen Markt kocht die Gerüchteküche wieder. Aktuell gibt es Spekulationen über eine Einigung auf eine Koalition in Griechenland, und das katapultiert die Kurse nach oben.“ Laut Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade ist auch die sich langsam verbessernde Situation in Italien und Spanien ein Kaufargument für Anleger.

Der spanische Aktienmarkt erholte sich am Donnerstag deutlich. Der Madrider Leitindex Ibex kletterte um 3,4 Prozent. Zu den Gewinnern zählten die Banken BBVA, Santander und Bankinter, die zwischen sieben und 5,5 Prozent zulegten. Am Markt sei mittlerweile angekommen, dass die angestrebten Reformen der Regierung für den Bankensektor maßgeblich sein könnten – das komme bei den Banken gut an, sagte Jesus de Blas, Analyst beim Handelshaus Mercante in Madrid. Die Ratingagentur S & P bewertete die Bemühungen Spaniens als positiv. Am Mittwochabend hatte die Regierung mit Bankia die zweitgrößte Sparkasse des Landes verstaatlicht.

Im Dax bauten die Aktien der Deutschen Telekom nach Zahlenvorlage ihre Kursgewinne bis zum Abend um drei Prozent aus. Gefragt waren auch die Aktien der Deutschen Börse (plus 3,9 Prozent), am Donnerstag der stärkste Dax-Wert. Operativ habe die Telekom besser abgeschnitten als erwartet, sagten Börsianer. Positiv seien zudem Berichte über Gespräche von T-Mobile USA über eine mögliche Partnerschaft mit dem kleineren US-Mobilfunker MetroPCS.

Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern RWE leidet weiterhin unter dem Atomausstieg und einer schwächeren Nachfrage in Europa. In den ersten drei Monaten fiel der Umsatz zwar nur leicht, das betriebliche Ergebnis ging allerdings deutlich zurück. Die Papiere zählten mit einem Abschlag von 1,5 Prozent zu den schwächsten Dax-Werten. Auf der Verliererstraße standen die Post (minus 5,3 Prozent), Allianz (minus 4,5 Prozent) und K+S (minus 3,5 Prozent) ganz oben, die alle mit einem Dividendenabschlag gehandelt wurden.

Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,25 Prozent am Vortag auf 1,22 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,18 Prozent auf 133,68 Punkte und der Bund Future sank minimal um 0,08 Prozent auf 142,53 Punkte. Der Euro stieg leicht: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2961 (Mittwoch: 1,2950) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7715 (0,7722) Euro. Tsp

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