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So war der Tag: Schwache Versorger

Die Sparpläne der Bundesregierung sind von Aktienanlegern mit Skepsis aufgenommen worden. Der Dax fiel am Dienstag zeitweise um mehr als 1,7 Prozent.

Die Sparpläne der Bundesregierung sind von Aktienanlegern mit Skepsis aufgenommen worden. Der Dax fiel am Dienstag zeitweise um mehr als 1,7 Prozent. Zum Handelsschluss notierte der Index bei 5868 Punkten, das war ein Minus von 0,6 Prozent. Der M-Dax der 70 wichtigsten Nebenwerte verlor 1,5 Prozent auf 7744 Punkte. Der technologieorientierte Tec-Dax sank um 1,5 Prozent auf 719 Zähler. Europaweit blieben die Haushaltsprobleme der EU-Staaten das dominierende Thema. Äußerungen der Ratingagentur Fitch zu den erheblichen fiskalischen Herausforderungen, die Großbritannien meistern muss, erhöhten den Abwärtsdruck.

Laut Chefhändler Matthias Jasper von der WGZ Bank wurden einige Börsianer, die am Morgen nach dem freundlicheren Handelsauftakt auf steigende Kurse gesetzt hatten, durch den Richtungswechsel auf dem falschen Fuß erwischt. „Die Unsicherheit und Nervosität ist nach wie vor sehr hoch und die Risikoneigung der Akteure sehr gering.“

Herbe Kursverluste gab es bei den im Dax schwer gewichteten Versorger-Aktien, weil die Atomkonzerne künftig nach den Plänen der Regierung stärker zur Kasse gebeten werden. RWE-Aktien verloren 2,9 Prozent, Eon-Papiere büßten 3,6 Prozent ein. Auch die Aktien von Fluggesellschaften standen weit oben auf den Verkaufslisten; für Lufthansa (minus 2,2 Prozent) und ihre Konkurrenten plant die Koalition ebenfalls eine neue Abgabe. „Neben den direkten Auswirkungen auf die einzelnen betroffenen Unternehmen sorgen die Sparpläne auch für neue Verunsicherung bezüglich der volkswirtschaftlichen Perspektiven“, sagte ein Börsianer. „Man darf nicht vergessen – was jetzt als Abgabe zu entrichten ist, steht für Investitionen nicht mehr zur Verfügung. Das ist ein zweischneidiges Schwert.“

Gestützt wurde der Markt hingegen von positiv aufgenommenen Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke zur Wirtschaftslage. Demnach hat die US-Wirtschaft offenbar genügend Schwung, um eine sogenannte Double-Dip-Rezession zu vermeiden, bei der auf eine kurzzeitige Erholung wieder ein Konjunktureinbruch folgt. Allerdings werde die Erholung angesichts der Tiefe der Rezession nur mäßig sein und die Arbeitslosigkeit nur langsam zurückgehen, betonte der US-Zentralbanker.

Siemens-Aktien gehörten mit einem Plus von 0,8 Prozent am Dienstag zu den größten Gewinnern im Dax. Grund war ein positiver Analystenkommentar von Goldman Sachs.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,09 (Montag: 2,12) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 127,92 Punkte. Der Bund Future gewann 0,02 Prozent auf 129,77 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1942 (Montag: 1,1959) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8374 (0,8362) Euro. Tsp

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