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So war der Tag: Sorge um Europa

Gerüchte über die bedrohte Kreditwürdigkeit einiger Euro-Länder haben den Dax am Freitag ins Minus gedrückt. Dazu belasteten neue Sorgen wegen Griechenland die Stimmung.

Gerüchte über die bedrohte Kreditwürdigkeit einiger Euro-Länder haben den Dax am Freitag ins Minus gedrückt. Dazu belasteten neue Sorgen wegen Griechenland die Stimmung. Der freundlich in den Handel gestartete deutsche Leitindex schloss 0,6 Prozent tiefer bei 6143 Punkten. Damit blieb er immerhin deutlich über seinem Tagestief und rettete auf Wochensicht ein Plus von 1,4 Prozent ins Ziel. Der M-Dax der mittelgroßen Werte musste einen Tagesverlust von 0,5 Prozent auf 9487 Punkte hinnehmen. Der Technologiewerte-Index Tec-Dax gab um 0,6 Prozent auf 717 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 schloss 0,3 Prozent schwächer bei 2338 Punkten. In Paris und London ging es für die nationalen Indizes ebenfalls nach unten.

Börsianer verwiesen auf Gerüchte, die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) könnte die Kreditratings einiger europäischer Länder senken. Finanzkreise bestätigten, Frankreich und Österreich drohe eine Bonitäts-Abstufung. Zudem sind die Verhandlungen über einen Schuldenschnitt Griechenlands mit dem internationalen Bankenverband IIF am Freitag ohne konkretes Ergebnis geblieben, was laut einem Händler „wieder das Thema eines ungeordneten Bankrotts ins Spiel bringt“.

Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank riet indes, die Eurozone solle sich „nicht kirre machen lassen“. Eine Bonitätsabstufung hält er für „absolut ungerechtfertigt“. Die Kritik an der EZB greife nicht, da diese entschlossen gehandelt und für Entspannung an den Märkten gesorgt habe.

Im europaweit freundlichen Branchenumfeld gehörten Bankentitel zu den wenigen Gewinnern. Dank der Hoffnung, dass die Commerzbank künftige Eigenkapitalregeln ohne staatliche Hilfen erfüllen kann, zogen deren Aktien um 3,4 Prozent an. Deutsche-Bank-Papiere verteuerten sich um 1,5 Prozent. Von den im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Zahlen der US-Bank JP Morgan gingen am Markt keine positiven Impulse aus. Im vierten Quartal 2011 lastete die Euro-Schuldenkrise schwer auf dem Ergebnis. Der Nettogewinn brach um 23 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar ein.

Beim Softwarehersteller SAP sorgten überraschend vorgelegte, sehr starke Quartalszahlen für Kursgewinne von 3,6 Prozent, was den Aktien den Dax-Spitzenplatz bescherte. Dagegen büßten Lufthansa-Titel nach enttäuschenden Aussagen der Fluggesellschaft zur Geschäftsentwicklung 1,2 Prozent ein.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,45 (Vortag: 1,49) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,26 Prozent auf 131,87 Punkte und der Bund Future legte um 0,56 Prozent auf 139,94 Punkte zu. Der Euro sank dagegen deutlich auf 1,2683 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs noch auf 1,2771 (1,2736) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7830 (0,7852) Euro gekostet.Tsp

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