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Solarenergie: Solon-Chef sieht Branche gefährdet

Die Berliner Solarenergie-Firma Solon AG sieht die Branche in Deutschland gefährdet, sollte die Bundesregierung wie derzeit diskutiert die Förderung kürzen.

Die Berliner Solarenergie-Firma Solon AG sieht die Branche in Deutschland gefährdet, sollte die Bundesregierung wie derzeit diskutiert die Förderung kürzen. Würden die Überlegungen umgesetzt, "bricht der deutsche Markt zusammen", sagte Solon-Chef Thomas Krupke dem Tagesspiegel. Das könne auch für Folgen für den Sitz seines Unternehmens haben. "Als guter Kaufmann muss ich mir dann überlegen, ob ich nicht besser mit meinem Unternehmen dahin gehe, wo die Märkte sind", warnte er. Schon heute liege die Exportquote bei 60 Prozent. Man könne aber nur solche Technologien in Ausland exportieren, die auch im Inland zum Einsatz kommen, sagte der Solon-Chef.

An diesem Donnerstag legt Solon im Technologie-Park Adlershof den Grundstein für die neue Unternehmenszentrale. Rund 40 Millionen Euro sollen investiert werden. Außerdem sei geplant, bis Ende 2008 im Vergleich zu heute 150 neue Arbeitsplätze am Standort zu schaffen, kündigte Krupke an. Derzeit beschäftigt Solon in Berlin, wo die Firma 1996 gegründet wurde, 250 Menschen. In Adlershof werde sich außerdem die US-Partnerfirma Global Solar Energy engagieren, sagte Krupke. Das bedeute weitere 100 Arbeitsplätze.

Der Solon-Chef erwartet weiter starkes Wachstum für sein Unternehmen. Wegen der Engpässe vor allem beim Grundstoff Silizium werde das Wachstum in diesem Jahr gehemmt, aber immer noch 30 Prozent erreichen. Das würde einen Umsatz von 450 Millionen Euro bedeuten. Krupke rechnet damit, dass sich im kommenden Jahr die Lage bei der Silizium-Produktion langsam entspannen wird und die Branche wieder schneller wachsen kann. Für Solon sei ein Umsatzplus von etwa 50 Prozent auf 650 bis 700 Millionen Euro zu erwarten. Für 2009 wollte Krupke keine genaue Umsatzzahl nennen. Er gehe aber davon aus, über der Quote des Gesamtmarkts von 30 bis 40 Prozent zu liegen.

Krupke wehrte sich gegen Vorwürfe, die Solarbranche mache zu hohe Gewinne. Im Schnitt sei eine Kostensenkung von fünf Prozent pro Jahr in den kommenden Jahren möglich. Die Regierung strebt zwei bis drei Prozentpunkte mehr an. Mehr als fünf Prozent gehe aber nicht, sagte Krupke. "Wir sollen Kosten senken, die Technologie weiterentwickeln, wachsen, investieren und internationalisieren - es ist schwierig, das alles gleichzeitig zu tun", sagte er. "Wir lebe außerdem nicht in Saus und Braus." Solon komme auf eine Nettoumsatzrendite von vier Prozent. Im Vergleich zu den Zahlen der großen Stromerzeuger sei das sehr wenig. (Tsp)

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