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Wirtschaft: Solarfirmen strotzen vor Energie

Branchengrößen präsentieren gute Geschäftszahlen / Auch Windradbauer Repower hat volle Bücher

Berlin - Das Geschäft mit erneuerbaren Energien läuft noch besser als von den Firmen bisher erwartet. Die ehrgeizigen Klimaschutzziele der EU und die wachsenden Investitionen in Ländern wie China oder USA treiben die Nachfrage. Am Dienstag schraubten mehrere Unternehmen ihre Prognosen nach oben, darunter Q-Cells, der nach eigenen Angaben weltweit zweitgrößte Hersteller von Solarzellen. Die Firmen leiden auch nicht mehr so stark unter Engpässen beim Rohstoff Silizium, wodurch das Wachstum im vergangenen Jahr gebremst wurde. Dagegen kommt der norddeutsche Hersteller von Windkraftanlagen Repower derzeit kaum mit der Abarbeitung seiner Aufträge hinterher, weil die Zulieferer nicht schnell genug die nötigen Teile zur Verfügung stellen.

Q-Cells aus Sachsen-Anhalt rechnet nun in diesem Jahr mit einem Umsatz von mindestens 800 Millionen Euro – 50 Millionen mehr als bislang eingeplant. Vor Zinsen und Steuern will das Unternehmen 170 Millionen Euro verdienen – trotz hoher Investitionen in neue Technologien. Im kommenden Jahr soll dann beim Umsatz die Milliarden-Grenze geknackt werden, wie Q-Cells mitteilte. 2009 will der Konzern dann Solarzellen für mindestens 1,4 Milliarden Euro verkaufen.

Optimistisch ist auch Aleo Solar, die im brandenburgischen Prenzlau aus Siliziumzellen Solarmodule produzieren. Denn das erste Halbjahr ist bei einem Umsatzanstieg von fast 62 Prozent auf 90,1 Millionen Euro sehr gut gelaufen. Der Umsatz soll nun im Gesamtjahr etwa 200 Millionen Euro erreichen, damit erhöhte Aleo Solar die Prognose um rund acht Prozent. Die Nachfrage in Deutschland sei konstant hoch, teilte das Unternehmen mit. Und die Bestellungen aus dem Ausland nähmen stärker zu als erwartet. Ebenso wie der Berliner Solarmodul-Hersteller Solon, der vor kurzem sehr gute Zahlen vorgelegt hat, baut Aleo Solar vor allem auf den italienischen und spanischen Markt. In der Nähe von Barcelona wurde eine eigene Fabrik eröffnet.

Etwas aus dem Rahmen fielen die Zahlen der Ersol aus Erfurt. Im ersten Halbjahr setzte die Solarfirma 69,8 Millionen Euro um, ein Plus von 13,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allerdings hatte sich das Unternehmen wegen der unsicheren Lage am Siliziummarkt mit dem Geschäftsausbau zurückgehalten, was sich aber in den kommenden Monaten ändern soll.

Der Windanlagenbauer Repower hat zwar deutlich expandiert. Seit Mitte 2006 seien 336 neue Mitarbeiter eingestellt worden, teilte das Unternehmen mit. Doch Verzögerungen bei den Zulieferern haben dazu geführt, dass der Aufbau von Anlagen länger als geplant dauert. Der Umsatz stieg deshalb trotz der gute Auftragslage im ersten Halbjahr nur um gut zwölf Prozent auf 200 Millionen Euro. Repower betonte jedoch, dass 2008 und 2009 mit starkem Wachstum zu rechnen sei. Der Auftragsbestand liegt derzeit das erste Mal in der Firmengeschichte knapp über der Marke von 1000 Megawatt.

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